Noch mal ein kleines Hallo und auf Wiedersehen, bevor ich mich auf und davon mache und zwei Wochen nichts von mir hören lasse.
Die letzten Tage war nicht ganz so viel los oder es ist es nicht wert, jetzt darüber zu schrieben :D Am Samstag war aber wieder eine große Party, bzw. ganz viele. Eigentlich war ja nur geplant, dass wir zu einer Freundin gehen und da essen, aber dann klingelte das Telefon. Also noch bis ein Uhr nachts zu einem Jungen, wo wir in gemütlicher Runde zusammen saßen. Aber nicht, dass ihr jetzt denkt, dass damit Schluss war. Nein, da ging es erst richtig los. Es hatte noch eine Junge Geburtstag, den ich nicht kannte, wo aber so ziemlich die ganze Jugend der Stadt war. So haben wir uns ein Taxi gerufen und haben noch bis fünf Uhr morgens getanzt und Spaß gehabt:D
Ich hab jetzt aber gar nicht so viel Zeit, um noch viel mehr zu schreiben, denn ich bin schon in Bariloche bei einer anderen Austauschschülerin. In einer Stunde geht unser Bus in den SÜÜÜDEEEN. Erst nach Puerto Madryn, wo die eigentliche Reise startet und dann machen wir mit ganz vielen anderen Austauschschülern Patagonien unsicher:D Ich habe schon jetzt fast fünf Stunden Busfahrt hinter mir und bis nach Puerto Madryn brauchen wir noch einmal ca. dreizehn Stunden. Immerhin weniger als letztes Mal nach Comodoro:D Die Fahrt bis Bariloche war aber ganz lustig. Ich hatte zwar nicht, wie gehofft, einen Zweiersitzplatz für mich alleine, aber dafür saß einen Amerikanerin neben mir. Erst hat sie mich auf Spanisch gefragt, wo ich herkomme und dann hat sie die ganze Zeit in ihrem schönen amerikanischen Englisch mit mir geredet=) So hatte ich wenigstens keine Langeweile.
So, das war es jetzt mit meinem kleinen Abschiedsbericht, aber in zwei Wochen werdet ihr wieder von mir hören! Ich liebe euch :-*
Dienstag, 9. November 2010
Mittwoch, 3. November 2010
Der Geruch nach frischem Gras
Talentshow |
Nach dem freien Tag der Volkszählung und trotz der „Trauer“ um den Ex-Präsidenten, gingen die Tage wie gewohnt weiter. Ein langer Schultag (ohne Mittagspause), direkt danach kurz zu Karina und anschließend habe ich mich mit Sophie und Luise in der Stadt getroffen. Könnt ihr euch vorstellen in nur zwei Stunden alles zu bekommen, was man braucht? Von Weihnachtsgeschenken über Mitbringsel für die Heimat bis hin zum Schaufensterbummel?! Es war auch nicht möglich. Als wir schließlich zum Rotarymeeting mussten, hatten wir, wenn überhaupt, gerade einmal die Hälfte geschafft. Das Meeting an diesem Tag war
Behindertenreiten=) |
Der Sinn des Lebens |
So ähnlich sah auch der nächste Tag aus. Eigentlich ist der Freitag ja unser kurzer Tag, aber an diesem Nachmittag war etwas anderes geplant. Dazu ein kleiner Einblick in eine Geschichte, die sich vor einiger Zeit in den Bergen von San Martín de Los Andes ereignet hat: Vor nicht gar so langer Zeit ist ein Flugzeug abgestürzt, es wurde größtenteils von den Bergen auseinander gerissen, es konnte keine Hilfe mehr gerufen werden, viele starben auf der Stelle, doch einige überlebten. Nun saßen sie jedoch ohne warme Kleidung und Essen im Schnee fest, weitab von jeglicher Zivilisation und warteten vergeblich auf Hilfe. Weitere Menschen erlagen ihren Verletzungen und der Kälte. Nach einiger Zeit entschlossen sie sich dem Hungertod zu entgehen, indem sie begannen die toten Menschen, die teilweise ihre Freunde waren, zu essen! Sie wurden zu Kannibalen und haben sich von ihren eigenen Leuten ernährt.
Junín de Los Andes |
Da wurden wir von Silvie abgeholt und sind zum Behindertenreiten gefahren. Erst waren wir ein bisschen „enttäuscht“, weil die angekündigten Kinder alle schon über zwanzig waren und gar nicht sooo einen besonderen Eindruck gemacht haben, aber schließlich hat man es doch gemerkt. Es war interessant zu sehen, wie glücklich sie waren, wenn die Pferde das gemacht haben, was sie wollten und es ihnen Selbstbewusstsein
gegeben hat. Sie können sich nicht selber versorgen, aber sie können die Pferde versorgen und mit ihnen umgehen. Wir durften auch mitreiten, aber die Pferde haben genau gemerkt, wer drauf sitzt und nicht immer das gemacht, was wir wollten:D Nach dieser Gruppe kam noch eine weitere, wo die Kinder aber mit ihren Müttern auf’s Pferd mussten, damit die nicht runterfielen. Da sind wir aber gegangen, weil wir an diesem Abend noch etwas vorhatten. Wir hatten uns nämlich entschlossen an diesem Abend nicht zu der Rede zu gehen und stattdessen gemeinsam zu kochen. Französische und deutsche Küche! :D
Eine Station des Kreuzwegs |
(den franz. Namen habe ich vergessen) super und so wurde es noch ein lustiger Abend=) Um elf Uhr haben wir uns verabschiedet…
…nur um uns am nächsten Tag wieder zu treffen. Wir mussten schließlich unseren Einkauf noch fortsetzen. Zuerst musste aber unser Bauch noch gefüllt werden. Das Restaurant, das wir uns vorher schon ausgesucht hatten, war leider geschlossen, sodass wir in einer Pizzeria landeten. Geschmeckt hat es trotzdem:D Für unseren Einkauf haben wir uns allerdings die denkbar schlechteste Zeit ausgesucht. Auch wenn die meisten Geschäfte sogar am Sonntag geöffnet haben, haben sie nie bzw. selten zwischen 14-17Uhr geöffnet, denn da halten alle eine ausgeprägte Siesta. Wir waren also recht einsam in der Stadt und konnten uns lediglich mit ein paar Kiosken trösten. Wir wollten und konnten auch nicht bis fünf Uhr warten, denn an diesem Tag war Luises Abschiedstee, wo es natürlich wieder mehr als genug zu essen gab (Ich möchte nicht wissen, wie viel ich schon zugenommen habexD). Anschließend ging es zu „Talento FASTA“, einer Talentshow unserer Schule. Es war total super. Auch wenn bei den Kleineren oftmals nicht so viel zu sehen war, waren auch ein paar Ausnahmen, wie zum Beispiel ein kleiner Breakdancer und ein kleines Mädchen, das alle Größeren ihrer Gruppe in den Schatten gestellt hat, dabei. Mein persönlicher Favorit war ein Mädchen aus dem Jahrgang unter mir, das gesungen hat. Eine super Stimme =)Es gab auch eine Siegerehrung, aber alle waren Sieger und haben einen kleinen Preis bekommen. So kam es, dass auch dieser Tag erst spät in meinem Bett endete.
Die Kapelle |
Laura Vicuña ist eine Selige. Sie gelobte Gott ihr Leben, wenn sich ihre Mutter von deren Mann trennte, der sie stark misshandelte. Mit Jahren starb Laura und ihre Mutter kam frei. Anhand dieses Mädchens habe ich erst mal wirklich verstanden, was es mit der ganzen Selig- und Heiligsprechung auf sich hat:D
Der Kreuzweg hier in Junín ist ein wenig speziell. Es ist eine Mischung aus Christentum, Tradition und Religion der Mapuche und Politik, doch als wir oben auf dem Berg an dem Kreuz angekommen waren, hatten wir „nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun“ doppelt und dreifach erfüllt. Das haben wir ausgenutzt um hinterher einen Kaffee und ein Stück Apfelkuchen zu essen, was zuerst niemand wolltexD Der Tag endete…na, wann endete der Tag?:D
Angekommen =) |
Der Dienstag verlief mal etwas ruhiger. Das einzige, das anstand, war die Zutaten für meinen Kuchen zu kaufen und diesen anschließend zu backen. Heute hatten wir nämlich „Dia espiritual“, d.h. keine Uniform, Kekse, Kuchen und Mate, und den ganzen Tag über Gott und den Sinn des Lebens nachdenken. Ich dachte, für diesen Anlass ist ein Eierlikörkuchen genau das Richtige.Er kam auch bei allen super an, sogar beim Pfarrer, auch wenn der Kuchen anders war als in Deutschland. Der Eierlikör hat anders geschmeckt, es gab keinen Vanillezucker und das Backpulver war braun, aber der Kuchen hat trotzdem geschmeckt=)
Mit Schule, Religion und Rotary kann man also eine Woche komplett ausfüllen :D
Bilder folgen, noch nicht drucken, Papa!!! :D
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