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Der Weihnachtsbaum mit Geschenken |
Jetzt, nachdem das ganze eigentlich schon wieder vorbei ist und wir schon mitten ins neue Jahr gestartet sind, bekommt ihr von mir noch zu lesen, wie ich Weihnachten und Silvester hier in Argentinien erlebt habe.
Eigentlich hatte ich mir das argentinische Weihnachten dem Deutschen sehr ähnlich vorgestellt- nur halt mit Sonne:D Ich dachte mir, dass dieser Tag auch hier etwas ganz Besonderes ist, an dem man mit der Familie zusammen ist, etwas Gutes gekocht wird und feierliche Stimmung unter dem Weihnachtsbaum ist. Außerdem gehören für mich Stress und der Kirchgang, auch wenn ich mich oft in Deutschland dagegen gewehrt habe, zu Heiligabend dazu. Da wurde ich hier aber enttäuscht. Ich musste noch nicht einmal Zuhause sein- tagsüber- und etwas helfen, stattdessen bin ich mit Karina, Andrés, Juli, Alicia und Momu nach Meli Quina gefahren. Der halbe Haushalt wurde natürlich samt Hund auf die Ladefläche gepackt und dann ging es auch schon fast los. Nur dass diesmal noch jemand hinten mitfahren musste- ich! :D Vorne war schon voll, also habe ich es mir eine knappe Stunde mit Schäferhund Soque hinten bequem gemacht und mir den
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Natur =) |
Wind um die Nase wehen lassen. Dort angekommen haben wir lecker Choripan (Asadowürste mit Brot) und Hühnerfleisch auf den Grill gelegt und das Ganze noch mit frischen Pilzen und Salaten verfeinert=) Ich liebe das Essen von ihnen! :D Danach sind wir noch ein Stückchen an dem schönen Fluss spazieren gegangen (warum ist das Wasser in Argentiniens Bächen, Flüssen und Seen so klar und sauber?!) und haben uns dann gegen 18Uhr auf den Rückweg gemacht. Diesmal ein einer Jacke eingemummelt, weil es mittlerweile ein bisschen feucht von oben wurde, habe ich mich wieder zusammengerollt und bin ein bisschen eingenickt. Und dann waren wir auch schon da. Eine Stunde später als ich es meinen Eltern gesagt habe, also pünktlich in Argentinien:D
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Mein persönlicher Sternenhimmel :-) |
Um neun Uhr ging es dann los zu den Großeltern, wo wir mit Tante, Onkel und der jeweiligen Familie gegessen haben. Ich hatte mich schon total auf ein zweites Asado eingestellt (es gibt doch sonst zu der noch so kleinen Festlichkeit ein Asado) und wurde dann richtig enttäuscht. Es gab ein paar Salate und ein bisschen „kalten Braten“, wenn man es denn so nennen kann und Obstsalat zum Nachtisch. Das war es auch schon. Da wurde keine große Kocherei veranstaltet, wo hinterher ein leckerer Braten rauskommt=( Das Vorweihnachtsessen mit den anderen Großeltern bestand aus Pizza und Empanadas, aber war eine gute
Tischdecke wert:D Natürlich wird auch nicht mit Komplimenten für das gute Essen gespart. Zurück zu Heiligabend: Bis 23:50 Uhr war es einfach nur eine gesellige Runde, in der geredet und gelacht wurde und Punkt 23:50 Uhr ging dann die Aufregung los- Bescherung! Die Geschenke wurden ruck zuck verteilt und ausgepackt. Dabei gab es ein ganz einfaches System. Jede „Familie“ (also Großeltern, wir, Tante und Onkel) schenkt jedem genau eine Sache, so hatte
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Schwesterherz ♥ |
jeder am Ende vier Geschenke. Die Geschenke waren Hauptsächlich Kleidung und Kosmetikartikel- also nicht größeres, das gibt es nur zum Geburtstag. Ich habe auch etwas bekommen: ein Top (natürlich mit Blumen, denn ohne die geht hier gar nichts), eine Kette, einen Schal und ein Päckchen mit Seife, Creme und Parfüm (alles drei riecht schrecklichxD)- alles auf einander abgestimmt:D Auch ich habe meiner Mama ein Oberteil geschenkt (bei dem ich mich von meiner Schwester habe beraten lassen). Meine Schwestern haben beide jeweils eine Creme bzw. ein Duschgel und Lebkuchen bekommen. Alle schienen ganz zufrieden zu sein,
aber am meisten haben sich die Männer gefreut. Mein kleiner Bruder hat ein Taschenmesser von HARIBO bekommen, ohne das er nicht mehr aus dem Haus geht, und auch mein Papa hat ein Campingmesser mit Messer und Gabel und so bekommen. Jedes Jahr bekommt er Hemden und dieses Jahr hatte er endlich mal etwas Richtiges für seinen Geschmack:D Zehn Minuten später war das Ganze schon wieder vorbei- pünktlich zum Feuerwerk. Das war das Beste für meinen Bruder und meine Cousine, die mich später auf ein Felsplateau geführt hat, von dem man die ganze Stadt und das schöne Feuerwerk überblicken konnte=) Meine jüngere Schwester (also trotzdem noch älter) ist danach noch zu ihren Freunden gegangen, aber ich war so müde, dass ich mit meiner älteren Schwester Lia nach Hause gefahren bin, wo wir es uns noch ein bisschen gemütlich gemacht haben.
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Juli ♥ |
Am ersten und auch einzigen Feiertag wurde das erwartete Asado nachgeholt. Wieder mit allen Familienteilen wurde die Kuh verspeist. Danach ging es bis zum nächsten Tag in unser Haus nach Quila Quina, wo wir die meiste Zeit am Strand verbrachten. In den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester verbrachte ich viel Zeit bei Karina und weil ich zwei Tage später nicht schon wieder in Quila schlafen wollte, wo es außer dem See
(bei schönem Wetter) rein gar nichts gibt, habe ich mich bei Karina zum Schlafen eingeladen. Dort habe ich es mir im Kinderzimmer gemütlich gemacht und wisst ihr, was ich da hatte? Einen unglaublichen Sternenhimmel! So schön=) Ich muss unbedingt nochmal dort schlafen:D Am nächsten Tag wurde ich aber dann trotzdem von meiner Mutter nach Quila Quina geholt, was aber dank Lia nicht so schlimm war=)
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Brüderchen und Cousin in Aktion :D |
Über Neujahr ging es, wir ihr ja wisst, mit meiner Familie nach Chachin zum Campen. Dort war es noch ruhiger als Weihnachten in San Martin. Zum Abendessen gab es selbstgemachte Empanadas- mhhhh, lecker=) Es war außerdem so heiß, 35°C- also tagsüber:D Mitternacht gab es kein Feuerwerk, nur ein paar verwirrte Raketen, stattdessen bin ich ins Wasser gehüpft. Alle meinten, ich wäre verrückt, aber es war eine schöne Erfrischung, so mitten in der Nacht und das kann ich schließlich nicht in Deutschland machen ohne eine Kälteschock zu bekommen:D
Am Morgen bin ich mit meinen Großeltern und meiner Mama ins 5km entfernte Pucara gelaufen. 10 Kilometer in dieser Hitze und ich war froh, dass es viel durch den Wald ging, aber hinterher war ich trotzdem
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Mein Silvesterakt :D |
halbtot xD…und dann ging das Gewitter los. Blitze, Donner und Regengüsse, bei denen wir uns nur in unser Zelt verkriechen und unsere Zelte später ganz abbrechen konnten. So hielt sich das Wetter auch die nächsten zwei Tage.
Bei dem Wetter hat mich Pablo dafür in ein schönes Cafe eingeladen und später haben wir uns mit seinem Sohn und seiner schwangeren Schwiegertochter André Rieu angesehen (soll gut für’s Baby sein:D). Am Anfang war ich zwar interessiert, aber noch nicht richtig von dieser Art Musik überzeugt, aber es war schon toll. Das große Konzert in „Schloss Schönbrunn“ in Australien. WOW! Nur zwei Stunden waren ein wenig zu lang:D So ging auch ein verregneter Sonntag vorüber.
Meine letzte Woche war ganz ruhig. Am Montag habe ich mit Lia für meine Familie samt Großeltern gekocht. Ich habe noch nie so gut hier in Argentinien gegessen. Ich habe Reibeplätzchen gemacht und sie Tacos mit ganz vielen leckeren Füllungen. Hühnchen, Gemüse, Karottencreme, Fisch- einfach alles! So verdammt lecker! Und der Nachtisch erst:D Er war zwar nicht selbstgemacht, aber trotzdem richtig gut. Ein Eistorte mit
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Meine Reibeplätzcen mit Apfelkompott :-) |
Schokoteig und Vanille-/ Dulce-de-Leche-Eis-Füllung:D Nach diesem Abend war ich so glücklich, Ich hatte eine schöne Zeit beim Kochen mit meiner Schwester und war hinterher schön vollgegessen:D
Für den nächsten Abend war ich mit Mati verabredet. Eigentlich wollten wir gemeinsam bei mir kochen, aber er hatte ein Familienessen. So haben wir uns einfach nur in der Stadt getroffen. 19Uhr hat er gesagt. Also bin ich um 5 nach von Karina los, damit ich auch ja nicht pünktlich da bin:D Auf dem Weg zum Treffpunkt habe ich mir dann aber schon gesagt, dass er bestimmt schon da ist und ich doch früher hätte losgehen sollen. Pustekuchen! Natürlich war er um viertel nach noch
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Nachtisch =) |
nicht da:D Immerhin trudelte einige Minuten später eine Nachricht ein, dass er sich verspätet und ich warten soll. So ist das hier halt mit der Pünktlichkeit:D Die nächsten zwei Stunden waren aber sehr schön. Wir sind spazieren gegangen, waren am See und haben ganz viel geredet.
Die letzten Tage waren auch nicht schlecht- STURMFREI! :D Meine Eltern haben sich auf’s Motorrad geschwungen und sind für drei Tage nach Chile verschwunden. Sehr erholsam:D Ich habe einen leckeren Makkaroni-Auflauf gemacht und die sonnigen Tage genossen. Ich war mit meinen Geschwistern am Strand und einen Abend mit Karina auf der Eröffnung eine Kunstausstellung, wo auch die schönen Schmiedestücke von Andrés ausgestellt waren. Die Schönheit der Sachen, die aus Glas, Holz und Eisen gemacht waren, kann man gar nicht beschreiben, deswegen versuche ich es erst gar nicht:-P
Gestern war etwas Besonderes. Es ist lange her seit ich mal einen ganzen Tag Zuhause war, nicht im Zentrum oder bei Karina, sondern einfach nur Zuhause. Geschlafen und gelesen. Dabei musste ich ein Buch schon zum dritten Mal lesen, weil das schöne Buch, das mir meine liebe Tante geschickt hat, leider schon an einem Tag durch war:D Und dann kamen die Eltern nach Hause und vorbei war e mit der Entspannung:D
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Bei der Ausstellung |
Heute waren wir in Meli Quina, wo meine Oma ein Haus (bzw. einen Rohbau) und ein Grundstück hat. Wie immer gab es Asado und ganz viel Nachtisch. Am Strand ließen wir uns die Sonne auf den Rücken scheinen und als wir heute Abend wieder Zuhause waren hieß es: Koffer packen!
Jaaa, morgen geht es zu meinem lieben Toastbrot Ari nach Villa Regina!!! Das wird so toll, ich freu mich so=) Zwei Wochen Ari! :D