Countdown

Samstag, 28. Mai 2011

Im Märchenland der Inkas

Meine Reise durch Nordargentinien mit den ganzen Austauschschülern aus Patagonien, nur 22, und davon 20 Mädels und 2 Kerle, war der OBERHAMMA! :D
Wir haben so verdammt viele Kilometer im Bus gemacht und mehrere Nächte mit Augenringen im Bus geschlafen, aber wir haben auch so unglaublich viel gesehen und so verschiedene und besondere Orte kennen gelernt!
Begonnen haben wir in der Andenstadt Mendoza, die mit ihren mehr als 900 Weinereien und mindestens genauso vielen Weintraubenanbaugebieten als DIE Weinstadt Argentiniens zählt. Um 9 Uhr morgens haben wir dann mit der Weinprobe angefangen, und nix da einfach runterkippen, da fängt man sich ein paar schräg Blicke ein... ;) Ansonsten hat sie verdammt viele Parks und ist ziemlich grün, und das nur weil die Indianer vor ein paar hundert Jahren so viele Kanäle aus den Anden in die Stadt gelegt haben, eigentlich regnet es  da nämlich nie.
Weiter im Gebirge, 20km vor der Grenze zu Chile haben wir den Aconcagua besucht, der mit seinen 6962m der höchste Berg ganz Amerikas sowie auch der größte außerhalb Asiens ist!
Danach ging es zu einem Nationalpark, der einer meiner größten Favoriten ist- Talampaya! Ein roter Park. Die Felsen, der Boden- einfach alles! Und dann sieht man inmitten der riesigen roten Felsen und dem unendlichen roten Boden einen grünen Baum, der dort so gar nicht hinzupassen schien. Wie kann etwas so grünes in dieser tonähnlichen Erde wachsen?! Obwohl es zwischen den hohen Felswänden eher eng ist, hatte ich doch ein Gefühl der großen Freiheit=)
In den nächsten Tagen ging es immer weiter nach Norden, wo es langsam immer ein bisschen wärmer wurde. In einem kleinen traditionellen Dorf, Cafayate, machten wir als nächstes Halt. Das Dorf war eines der schönsten, was ich bisher gesehen habe. Es war alles noch so verschlafen und "urig" mit Eseln auf der Straße und Männern mit ihrem eigenen Ofen auf der ungepflasterten Straße, die da ihre Tortillas verkaufen(sehen aus wie Pfannkuchen, sin aber mit Maismehl und werden als Brot benutzt und im Norden sehr viel gegessen, auch weiter im Norden in Südamerika, in Mexiko auch viel, glaube ich). Und auf der anderen Seite viele Tourigeschäfte mit diversem Schnickschnack, den die Welt nicht braucht, aber trotzdem kauft und sogar eine Wein-Eis-Eisdiele, schmeckte klasse, das wird noch der Kassenschlager!! :P
Mitten im Norden gibt es eine minikleine Provinz, Tucumàn, die "schönste" Provinz Argentiniens. Früh morgens als die Sonne gerade aufging und alle anderen im Bus noch schliefen, sind wir durch den südlichsten Regenwald der Welt gefahren, das war so irre- plötzlich wachst du auf und alles ist grün um dich rum, und es wachsen Bananenbäumchen, das Ganze war noch auf einem Hügel, in dem wir die Serpentinen hochgefahren sind, wow! Traumland!
Später war es dann mehr so mit Hügeln und viel Gras und weitem Blick und kaputten Holzzäunen und vielen vielen Lamas. Die Menschen in dieser ganzen Nordgegend sind viel viel höflicher und schüchterner als im "europäischeren" Patagonien. Ein kleiner Junge von vielleicht 8 Jahren hat sich um ein paar Lamas gekümmert, die zum Fotoschießen bezahlt werden und war so lieb mit den Tieren wie mit einem Menschen.
Unsere nächste große Stadt war Salta. "Salta Salta, la bonita" nennen sie die Stadt hier. Die Stadt hat einen schönen Park mit großem See in der Mitte und einen großen Hügel, auf dem ein angelegter Park mit ganz vielen Wasserfällen ist, aber ansonsten war die Stadt nicht so unglaublich. Einen Abstecher haben wir einen Tag nach Jujuy, in die nördlichste Provinz in den Anden gemacht. Dort gibt es den "Cerro de los siete colores" (Der Fels der sieben Farben). In der Morgensonne war der ganz schön, und ich hab auch nachgezählt, hab keine Ahnung was die als Farben zählen, können genauso gut nur 5 oder auch 15 Farben sein. Den Ostersonntag haben wir in einem Indianerdorf, tief in den Bergen (4000m über dem Meeresspiegel) verbracht. Die Menschen dort waren so schüchtern und ehrfürchtig, dass man sich dort fast unwohl fühlte. Aber vor allem immer sehr höflich. Sie haben ärmliche, aber trotzdem wunderschöne Dörfer und jede Menge katholische Kirchen, weshalb ich annehme, dass sie alle die katholische Kirche angenommen haben und ihre eigenen Traditionen nahezu aufgegeben haben.
Und unsere letzte Station war natürlich das Ereignis überhaupt- las Cataratas del Iguazù in dem äußersten Nordostzipfel im Dreiländereck mit Brasilen und Paraguay. Am ersten Tag haben wir uns von allen Seiten "unsere eigenen" Wasserfälle angeguckt, Argentinien, das muss ich ja mal bei all meinem neugewonnen Nationalstolz sagen, besitzt nämlich 95% der Wasserfälle, und Brasilien leider nur 5% und Paraguay liegt leider 4km zu weit südlich, um überhaupt irgendwas von den Cataratas zu besitzen. Also sind wir oben unsere Tour durch den Regenwald gegangen, es gibt so UNGLAUBLICH viele verschiedene Schmetterlingsarten, die so zutraulich sind und ständig angeflattert kommen. Mittags ging das Abenteuer unter den Wasserfällen los. Mit einem kleinen Boot sind wir unter einem (zugegebenermaßen kleineren) Fall unten durch gefahren und konnten uns das ganze Wunder noch einmal von unten angucken. Das war so toll und alle waren super aufgedreht!! Abends kam der absolute Höhepunkt, "la Garganta del Diablo" (Der Rachen des Teufels) wo sich der riesige Rìo Iguazù aus Brasilien in einer halbringförmigen Schlucht mit all seinen Wassermassen 80m tiefer fällt. Von oben kann man das ganze beobachten, und das nimmt einem wirklich den Atem!
Am nächsten Tag das Ganze noch einmal von brasilianischer Seite, und dann ab nach Hause! Aiii. Also wenn ihr irgendwie mal könnt, lasst alles stehen und liegen und kommt nach Argentinien, nach Misiones zu den Cataratas und guckt euch Teufels Rachen an!!!!
Und hier gibt es noch Bilder=)
                                                                                  
(mit freundlicher Unterstützung von einem Toastbrot♥)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen