Countdown

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Próspero año nuevo ♥

Eigentlich hatte ich noch vor, Mails zu schreiben oder mit einigen zu skypen, aber jetzt läuft mir die Zeit davon. Zum Schreiben bin ich jetzt viel zu müde und deswegen reicht es auch nur für einen ganz kleinen Blogeintrag.
Morgen gehe ich mit meiner ganzen Familie campen und wir verbringen Silvester irgendwo im Nirgendwo- ganz allein:D Mitten im Nichts werden wir die heißen Tage zwischen den Jahren genießen.
Euch in Deutschland und auch in Argentinien, Canada, Australien, Japan, Brasilien und San Francisco wünsche ich eine ganz schöne Silvesterfeier, wie auch immer sie ausfallen mag, und eine tolles Jahr 2011!
Nächstes Jahr werde ich dann genauer von meinem Weihnachten und Silvester hier im fernen Argentinien berichten...

Montag, 27. Dezember 2010

Wenn die Zeit ihre Bedeutung verliert...


ALLE ♥

Sechs Mädchen, sechs Jungen, drei Zelte, das Wasser und sonst nichts- rein gar nichts. Dienstag bin ich mit meiner Schwester und ihren Freunden nach Nonthue zum Campen gefahren. Der Plan war: Mit drei Autos fahren wir mittags los und bleiben bis Donnerstag. Die Verpflegung: Jeder kauft für 20 Peso, was er möchte und alles wird geteilt. Ganz schön gut, oder?! :D
Wir haben uns erst bei Santi Zuhause getroffen, von wo aus es dann losgehen sollte. Allerdings kamen alle ungefähr eine Stunde zu spät und dann standen auch nur noch zwei Autos zur Verfügung. Ich konnte aber direkt im ersten Auto mitfahren- mittlerweile zwei Stunden später als geplant. Das Auto war vollgestopft mit großen Rucksäcken und Essen, doch zum Glück dauerte die Fahrt weniger  als eine Stunde. Und dann waren wir an einem wunderschönen Ort angekommen.
Der Zeltaufbau: Wo muss was hin?! :D
Sommer, Sonne, Sonnenschein :-)
Abseits von dem örtlichen Campingplatz haben wir uns in der Natur niedergelassen, direkt am See. Die anderen waren noch nicht da und so haben wir schonmal die Feuerstelle, ein Zelt vorbereitet und die Stille genossen. Nach einer Weile war es dann aber mit der Ruhe vorbei, denn auch die anderen haben irgendwann einen Weg gefunden, um nach Nonthue zu kommen. Es war eine lustige und gut gelaunte Truppe, die ganz viel Krach gemacht hat und der man die Freude angemerkt hat. Nachdem die Zelte alle aufgebaut waren, sind wir glücklich zum Strand gelaufen und in das kalte Wasser gelaufen. Danach haben wir uns in die Sonne gelegt, Mate getrunken, Kekse gegessen und das Leben genossen- bis es die Sonne hinter dem Berg versank. Man konnte genau sehen, wie die die letzten Sonnenstrahlen verschwinden
und wie es mit einem Mal kalt wird. Um uns aufzuwärmen haben die Jungs ein schönes Feuer angezündet und wir haben es uns gemütlich gemacht: Es wurde immer dunkler, Gon hat Gitarre gespielt und alle haben gesungen- sehr harmonisch. Gekocht wurde auch über dem Feuer. Leckere Spagetti mit Tomatensoße und es war das erste Mal, dass ein Argentinier Spagetti al dente kennt. Dank Manu war es richtig lecker und gespült wurde nachher am See. Wir sind dann zum Strand, haben da noch ein Feuer angezündet und Spiele gespielt. Jeder musste sagen
Santi am Feuer =)
„Ich schenke dir ein Auto“ zum Beispiel und dann haben alle gefragt. „Ein was?“ und das ging alles einmal rum. Nach einer Runde wurde dann „ein Auto“ gesagt und dann war der nächste dran. Es funktioniert ungefähr so wie „ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ nur dass man zwischendurch immer „un que?“ fragt:D Um drei Uhr nachts haben ein paar Leute beschlossen, dass wir auch am Strand schlafen könnten und wir haben unsere Schlafsäcke geholt. Während meine Schwester sich mit Manu und die meisten Mädels sich ins Zelt verkrochen haben, habe ich mit Blue, Viole, Andi, Gon und Soria den romantischen Sternenhimmel genossen. Es war so so wunderschön und mit einem „un que?“ bin ich schließlich in meine Träume gesunken. Aber nachdem das Feuer aus war, war es richtig kalt, sodass wir letztendlich nur zwei Stunden geschlafen haben.
Juli :-)
Am Morgen gab es dann für alle einen heißen Kakao, bevor wir zu einem wunderschönen Felsenstrand sind. Es war wie eine kleine Bucht, in der das Wasser kristallklar und richtig tief war- und kalt. Aber das Wasser war so schön, dass ich nicht auf’ s schwimmen
verzichten wollte. Als man einmal drin war, war es auch auszuhalten und ich bin eine halbe Stunde durch den
See gepaddelt, auch wenn ich danach nicht mehr viel gefühlt habe:D
Das schöne, ruhige, klare Wasser 
Gon mit seiner Gitarre bei Sonnenuntergang ♥
Zum Mittagessen mussten wir zurück zu unserem Campingplatz, weil die anderen aus dem Zelt noch geschlafen haben, als wir morgens los sind. Der Nachmittag und der Abend waren aber genau wie der erste Tag. Die ganze Zeit haben wir am Strand verbracht, sind geschwommen, haben uns gesonnt und geschlafen. Ein Ort, an dem die Zeit ihre Bedeutung verliert. Dabei habe ich gemerkt, dass selbst Nichts machen anstrengend ist und ich war froh, als ich mich nach zwei schönen, entspannten Tagen ins Zelt verkriechen konnte. Alle schliefen in dieser Nacht in den Zelten, zu sechst in einem Zelt. Etwas eng, aber auch viel wärmer, sodass wir am nächsten Tag alle bis zwölf Uhr schlafen konnten. Ich war froh, dass das Wetter am nächsten Tag schlechter war, weil die zwei Nächte für mich gereicht haben, ich duschen und schlafen wollte. Allerdings war die Rückfahrt selbstverständlich nicht organisiert und Signal gab es auch nicht. Ich bin mit Timi
Der letzte Tag klingt aus...
und Manu noch bis zu dem eigentlichen Campingplatz gelaufen, weil alle meinten, dass es dort Signal gibt- gab es aber nicht. Meine Schwester und ich konnten mit Urlaubern aus Frankreich nach Hause fahren und waren schließlich um sechs Uhr abends in San Martin. Ich weiß nicht, wie lange die Jungs noch warten mussten, aber für mich ging es dann endlich in die Dusche und danach ins Bett. Für den nächsten Tag musste ich schließlich ausgeschlafen sein: Weihnachten!!!

Montag, 20. Dezember 2010

Weit wie das Meer


Lagerfeuer am Trabun

Wasser, Wasser, überall Wasser. Die Tage nach meinem letzten Post waren von Wasser gekennzeichnet. Am Donnerstagnachmittag hat es angefangen zu regnen, den ganzen Freitag hat es durchgeregnet und die Nacht auch noch. Etwas, das die Leute hier zurzeit einfach nicht gewohnt sind:D Viel Zeit, um den Tag einfach nur zu genießen und im Bett zu verbringen. Meine Mutter ist nach Buenos Aires gefahren und während wir noch gewartet haben, dass der Regen nachlässt wurden auf einmal alle ganz hysterisch bei mir Zuhause. Ich hab nicht verstanden, worum es ging, denn alle haben geweint, telefoniert und durcheinander geschrien. Bis ich gesehen habe, was los war: Das Haus von unseren Nachbarn stand in Flammen, der Sohn war noch drin und die Feuerwehr kam einfach nicht. Alle Nachbarn haben geholfen, das Feuer einzudämmen und als die Feuerwehr schließlich kam, war nur noch Rauch zu sehen. Es hatte trotzdem genug Zeit einmal komplett durch das kleine Haus zu brennen, denn es kam aus beiden Seiten aus den Fenstern heraus. Der Junge kam zum Glück raus und hatte am Ende „nur“ kleine Verbrennungen im Gesicht und an der Hand. Ein Glück, dass es in dieser Zeit so viel geregnet hat und nicht trocken war.
Zwischen Argentinien und Chile
Die Aufregung legte sich danach schnell wieder und meine Schwester und ich sind runter in die Stadt zu dem Laden von meinem Papa um den zu schmücken. Was wäre ein Fahrradshop ohne kitschige
Weihnachtsgirlanden?! :D Anschließend hatte ich noch ein leckeres Asado bei meinem Rotarymeeting;-)
Am nächsten Tag stand ausnahmsweise mal nicht einfach nur chillen auf dem Plan, sondern Unterricht. Knapp zwei Stunden habe ich konzentriert Spanisch gelernt. Erst haben wir Grammatik gemacht, danach musste ich einen Text schreiben, ihn vorlesen und wir haben ihn zusammen berichtigt. Anschließend musste ich noch etwas lesen und das in eigenen Worten wiedergeben. Es war irgendetwas über die Agrarwirtschaft der Ureinwohner Ushuaias:D Und natürlich haben wir ganz viel geredet.
Am Abend bin ich mit meinem Papa zu dem jährlichen Fest „Trabun“ gegangen. Das Fest des Tangos und der Gauchos. Es war schön, aber auch sehr kalt. Meine Schwester hat Tango getanzt, aber ansonsten hat es mich ein bisschen an Weihnachtsmarkt erinnert. Es war kalt, es gab Lagerfeuer, Buden, an denen Essen verkauft wurde, Glühwein und gebrannte Erdnüsse:D Als Lu mit dem Tanzen fertig war, sind wir aber schnell ins
warme Heim geflüchtet.
Sophie und ich im Kofferraum=)
Ich habe mich auch direkt ins Bett gelegt, denn am nächsten Morgen musste ich früh raus. Sophie und ich sind nämlich mit Rotary an die chilenische Grenze gefahren, wo wir uns mit dem chilenischen Rotary Club getroffen und ein Schild (Rotary 1965-2010) eingeweiht haben. Danach gab es noch ein Asado, aber da wir keine Lust hatten nur mit den Erwachsenen zu essen, sind Sophie und ich mit Pablo bis Hua Hum zurückgefahren, wo Sophies Gasteltern waren. Da bei Pablo aber eigentlich kein Platz mehr war, durften wir im Kofferraum sitzen und uns den Wind um die Nase wehen lassen:D Als wir in Hua Hum angekommen waren, waren Sophies Eltern noch nicht da. Also haben wir bei einer befreundeten Familie gewartet, wo es selbstgemachte Empanadas gab. Ausnahmsweise wurde ich mal nicht nach meinen Kontaktdaten gefragt, stattdessen wollten sie wissen, auf welcher Seite der Mauer ich denn in Deutschland leben würde. Später wurden verschiedene Aktivitäten angeboten, wovon wir allerdings nicht wussten. Als wir später davon erfuhren waren die guten Dinge, wie zum Beispiel Rafting, schon voll und wir hatten nur noch die
Rafting
Wahl zwischen Mountainbiking und Kanu. Okay, ihr guckt aus dem Fenster, seht den düsteren Himmel und wisst, dass es da draußen eiskalt ist. Wofür würdet ihr euch entscheiden? Für den warmen Kamin!:D Nein, letztendlich sind wir Fahrrad gefahren, was auch ganz cool war. Außerdem war es so anstrengend, dass man den kalten Wind nicht mehr gespürt hat. Wir sind quer durch den Wald und am Fluss entlang. Die Wege waren teilweise von dem Regen so aufgeweicht, dass es kleine Seen gab, die es zu überwinden galt. Einmal ist mir das nicht so gelungen und ich bin stattdessen mittendrin gelandet. Während alle besorgt die Luft anhielten, saß ich da nur im Schlamm und hatte einen Lachanfall:D Wieder zurück in der Hosteria, wo Sophie’s Eltern auf uns warteten, habe ich versucht mich ein bisschen sauber zu machen- ist mir nicht gelungen. Zurück nach San Martín ging es nicht mit dem Auto, sondern mit dem Segelboot. Drei Stunden durch die eisige Luft. Schrecklich! :D Da Sophie’s Eltern meinten, dass es sonst schöner wäre, haben sie mich nochmal für ein Wochenende eingeladen, an dem das Wetter besser ist=)
Die nächsten Tage waren entweder ruhiger oder ich kann mich einfach nicht mehr dran erinnern, was ich
gemacht habexD Wahrscheinlich war das die Zeit, die ich bei und mit Karina verbracht habe=)
Hua Hum =)
Am Mittwochnachmittag habe ich mich erneut zum Spanischunterricht aufgemacht. Als ich dort aber, zwanzig Minuten zu früh, angekommen war, war nur der Sohn meiner Lehrerin Zuhause. Er wusste auch gar nicht über mich Bescheid und meine Lehrerin konnte ich nicht erreichen. Ich bin dann zurück zum Bus gelaufen, habe dort auf sie gewartet und sie um fünf nochmal angerufen. Diesmal erreichte ich sie und bekam zu hören, dass sie mich vergessen hatte=( Eigentlich war ich froh darüber. Ich war zwar umsonst gekommen und musste den ganzen Weg wieder zurück, aber mir ging es nicht so gut. Als ich wieder Zuhause war, habe ich mich mit brummendem Kopf ins Bett gelegt und geschlafen. Bis zum nächsten Morgen! 17 Stunden!!! Selbst da ging es noch nicht wirklich besser, doch nach dem Essen bei meiner Oma war ich wie neugeboren:D Und ich war gut ausgeruht für die kommende Nacht.
Segeln
Am Abend hatte wir unsere rotarische Jahresabschlussfeier, zu dem es ausnahmsweise mal kein Asado, sondern ein kleines Büfett gab. Und Geschenke. Ich glaube, es funktioniert so ähnlich wie das deutsche Wichteln. So geht niemand leer aus, aber niemand weiß, von wem sein Geschenk kommt. Für Sophie und mich gab es etwas Kleines: Gebrannte Erdnüsse und Mandeln für jeden von uns:D Zum Schluss wurde noch mit Champagner auf Weihnachten und das kommende Jahr angestoßen, bis um eins schließlich das ersehnte Ende kam. Ersehnt, weil ich noch zu einer Party wollte. Meine Schwester war schon vorgegangen und ich wollte mit dem Taxi nachkommen. Ich wusste nicht, wo es war, aber meine Schwester hat mir die Adresse gegeben: Barrio Cascada Chica 1000. Ich dachte, Chica ist die Straße, also habe ich dem Fahrer „Barrio Cascada“ als Adresse genannt und los ging’s. Aus der Stadt raus, den Berg hoch, bis zu meiner Schule. Dort wollte er die Straße wissen, doch er hat mich nicht verstanden. Am Ende kam raus, dass es „Barrio Cascada Chica“ hieß und wir den ganzen Weg zurück mussten. An das andere
Welpen gucken mit Karina ♥
Ende der Stadt. Ein Glück, dass Taxifahren hier so billig ist:D Aber um halb zwi war ich dann doch an dem Tor angekommen. Es ist eine Nachbarschaft, die nachts abgeschlossen wird, also musste ich auch noch über das Tor klettern:D Immerhin war die Party gut. Mit viel Musik und Tanz. Bis um vier Uhr morgens waren wir in dem Haus von Lu’s Freundin, danach sind wir noch in die Bar. Das war allerdings nicht so der Brüller, so sind wir schließlich um fünf Uhr in der Früh ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag war selbstverständlich erst einmal Ausschlafen angesagt:D Nachmittags war der Geburtstag von Sophie. Es war allerdings nicht so toll. Sie hat die ganze Zeit geskypt und es gab nur Alfajores. Ich war noch zum Abendessen eingeladen, habe ihnen aber schon vorher gesagt, dass ich um halb zehn gehen muss. Das Essen war fertig, als ich gehen musste, aber egal. So habe ich die leckere Pizza und die super Geburtstagstorte verpasst. Diese war wirklich genial. Mit Schokostreuseln hat die Mutter die Flagge Frankreichs und Argentiniens auf die Schokoglasur gemacht. Eine schöne Idee.
Nach dem Geburtstag war ich mit meinem Bruder und meinem Papa bei der Tangovorstellung von meiner Schwester. Das war super. Es war die Jahresabschlussaufführung mit etwa 25 Tanzpaaren und alle haben etwas anderes gemacht. Es gab Choreografien, Theater/ Musical und den klassischen Tango. Echt super=) Aber nach knapp zwei Stunden Tangomusik reichte es dann auch:D
Sophie's Cumple
Dieses Wochenende war ich mit Sophie und ihrer Familie segeln. Fünf Stunden sind wir über den See nach Hua Hum, wo es wieder ein Asado gab- Lamm-.- Wir haben auch dort in dem Boot übernachtet und sind am Morgen weiter nach Pucara, wo wir noch einmal ein Asado hatten. Als die Reise losging, dachte ich nur „nie wieder steige ich freiwillig in ein Segelboot“, doch als ich mir draußen den Wind um die Nase wehen ließ, war es wunderschön. Aber es ist etwas, das man bei schönem Wetter machen sollte und wenn man sich nicht den Hintern abfriert:D
Das waren meine weiteren Ferientage und morgen geht’s…
CAMPEN! Ich hab zwar keine Ahnung, wo es genau hingeht, aber das ist egal. Es wird bestimmt super mit meiner Schwester und ihren Freunden=)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Einfach nur gut drauf :D

Der 1. Advent am Strand =)
Ein schöner "Wanderweg" =)
Total beflügelt schreibe ich jetzt  meinen Post, der wirklich überfällig ist. Zwei Wochen muss ich nachholen und es ist so viel passiert! Langeweile gab es da nicht wirklich. Habe ich schon erwähnt, dass mein erstes Päckchen auf mich gewartet hat, als ich von meiner großen Reise zurückkam?! Proviant:D Und Lebkuchen! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr man sich über Lebkuchen aus dem Aldi freuen kann, so war es jedenfalls bei mir:D Die wurden dann auch direkt am ersten Advent gegessen. Advent und Vorweihnachtszeit gibt es hier nicht, wie man es von Deutschland kennt. Als ich meiner Schwester vom Advent erzählt habe, hat sie mich nur angeguckt, meinte dann „Weihnachten gibt es Geschenke, ein Feuerwerk und dann ist auch schon alles vorbei“. Deshalb habe ich die Lebkuchen auch mit
 Karina geteilt, die schon ganz scharf darauf war, weil ich ihr schon vorher davon erzählt habe. Wir haben den Tag am Strand verbracht und wir mussten aufpassen, dass uns die leckeren Plätzchen nicht in der Sonne wegschmelzen.
Der Dezember ist hier so anders. In den Läden sieht man zwar unzähligen kitschigen Schmuck, aber sobald man den Laden verlässt, befindet man sich in der heißen Sonne, wo so gar nichts an Weihnachten erinnert. Während in Deutschland alle Schnee schieben, sich mit einer heißen Schokolade und
alle hochmotiviert :D
selbstgebackenen Keksen vor den Kamin setzen, ist hier alles wie vorher. Nur, dass die Tage immer schöner werden und die Ferien begonnen haben. Über drei Monate Sommerferien!!! Könnt ihr euch das vorstellen?! Und die fangen auch noch einen Monat vor Weihnachten, im November!, an und sind für mich schon die zweiten dieses Jahr. Drei Monate ausschlafen, die Sonne genießen und machen, wozu man gerade Lust hat. Genau das, was ich auch in der letzten Woche so oft genossen habe. Im März weiß ich bestimmt nicht mehr, was lernen, arbeiten und früh aufstehen überhaupt bedeutet:D
Ah, eine Sache habe ich noch vergessen. Sommer, welche Zeit eignet sich besser um Asados und Grillfeste zu machen?! Das gab es auch am Geburtstag von meiner Schwester Lu. Am Nachmittag waren erst ihre Freundinnen da, es gab eine fette Torte (bzw. mehrere Torten) und es wurde ein Geburtstagslied gesungen. Am Abend kam dann die ganze Familie zu Besuch, es gab ihr zu Ehren eine riesiges (und leckeres) Asado und noch mehr Torte. (Und da wundert man sich, dass Austauschschüler im Ausland zunehmen:-P) Die Geschenke durften auch nicht fehlen. Sie hat eine riesige zugeklebte Kiste bekommen. Als sie die dann
Der 2.Advent am Strand :D
irgendwann mal geöffnet hatte, waren da… Sägespäne:D Da musste erst mal ganz tief gewühlt werden und zum Vorschein kam… ein Netbook, damit sie auch nächstes Jahr in Holland immer mit ihrer Familie verbunden sein kann. Wie praktisch=)
Als mein Vater letzten Freitag mit meinem Bruder nach Hause kam, hieß es: „Wir fahren nach Villa la Angostura“ und ob ich mitwollte. Na klar wollte ich:D Er hat noch irgendetwas davon geredet, dass mein Bruder da etwas mit Motocross hat und dann war das auch schon geklärt. Ich sollte meine Tasche packen, denn in einer Stunde wollten wir los. Villa la Angostura ist quasi die nächste Stadt und ungefähr zwei Stunden entfernt. Als wir dort
Das Ziel: Quila Quina
ankamen, sind wir eine bisschen durch die (winzige) Stadt gegangen und haben uns danach ein Hotel gesucht. Mein Bruder sollte immer gehen und fragen, welche Angebote es gibt und wie teuer das ist. Bei den ersten beiden hatten wir kein Glück, aber dann kam mein Bruder ganz aufgeregt wieder zum Auto. Dieses Hostel wäre ganz billig und mit DVD, Internet und Frühstück. Es war wirklich nicht schlecht, aber was er nicht erwähnt hat war, dass es nur zwei Zimmer mit jeweils vier Doppelbetten gab, ein Gemeinschaftsbad für Weiblein und ein anderes für Männlein. Das fand ich aber nicht so schlimm, denn es waren nicht viele Leute da und es war auch immer alles sauber. Aber mit sieben
Geschafft, aber glücklich :-)
anderen in einem Raum zu schlafen, Männern und Frauen, und die auch noch all kommen und gehen wie sie wollen. Außerdem musste ich noch oben schlafen und immer die Leiter hochklettern, auf der ein andere Frau ihre ganzen Sachen abgelegt hat:-P Und das Licht war fast die ganz Zeit an, weil nie alle im Bett waren, wie soll man da schlafen?! Ich habe noch nie so schlecht geschlafen, wie in dieser Nacht, aber war ja nur einmal. Am nächsten Morgen ging es zu dem Motocrosskurs von meinem Bruder. Was ich allerdings nicht mitbekommen habe war, dass dieser Kurs den ganzen Tag geht. Ich habe also den ganzen Tag darauf gewartet, dass der Kurs irgendwann einmal zu Ende ist. Ich hab mir die Zeit genutzt um die Nase in ein Buch zu stecken und einen kleinen Spaziergang zu
Mein Cousin schmückt den Weihnachtsbaum :D
machen. Ich habe sogar einen richtig schönen Weg gefunden- keine Berge und auch keine Straße:D (Es gab übrigens wieder ein Asado:-P)
Genau wie am nächsten Tag. Es gab zwar, glaube ich, keinen besonderen Anlass, aber es wurde trotzdem mit der ganzen Familie gegessen. Danach ging es, wie schon am 1.Advent, an den See, diesmal aber mit Tante, Onkel, Cousin, Cousine und Bruder. Ich war sogar schwimmen. Am 2. Advent draußen schwimmen!!! Es war so eisig:D War aber sehr erfrischend und danach konnte ich mich in die Sonne legen und trocknen.
Der heutige Tag war etwas Besonderes, denn ich lag ausnahmsweise mal nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut:D Stattdessen bin ich mit der halben Stadt in das 20km entfernte Dorf Quila Quina gelaufen. Heute war nämlich „Mariä Empfängnis“ und deswegen sind alle gepilgert. Nach vier Stunden waren wir, Sophie und ich, endlich angekommen und wurden schon, wie sollte es auch anders sein, von einem leckeren Asado erwartet. Das hatten wir uns aber auch verdient. Genauso wie die Zeit am Wasser und das Sonnenbad:D Als wir wieder Zuhause waren, wurde der Tannenbaum aufgestellt und geschmückt. Der geht mir her aber nur bis zur Hüfte (wenn überhaupt), steht auf einem Höckerchen und ist aus Plastik:D Immerhin recht schön geschmückt. Jetzt sitze ich ein wenig erschöpft, mit eingeschlafenen Beinen und einer Mischung aus leichtem Sonnenbrand und sonnengebräunter Haut und total glücklich vom Telefonat mit meiner Oma hier und lege mich gleich zur Ruh. Ein tolle erste Ferienwoche=) 

Sonntag, 5. Dezember 2010

Bis ans Ende der Welt


Alle Austauschschüler=)

Endlich bekommt ihr meinen Bericht von meiner unglaublichen Reise durch den Süden Argentiniens. Es war einfach nur unbeschreiblich, deswegen musstet ihr auch so lange auf meinen Post warten. Erst wollte ich über alles, jede Kleinigkeit, die ich so schön fand, berichten, aber ihr wollt doch keine Romane lesen, oder?!
Mit 80 anderen Austauschschülern aus Teilen Argentiniens und Paraguay ging unsere Reise in Puerto Madryn los. Es war so toll, all die anderen Austauschschüler aus meinem Distrikt wiederzusehen=) Wir schliefen immer zu zwei bis sieben Leuten in einem Zimmer in Hotels, wo es jeden Morgen leckere Croissants gab, aber viel zu wenig:D Wir hatten zwei Busse: einen riesigen Doppeldecker und einen Minibus. Ich war in dem Minibus, weil ich mich viel zu spät angemeldet habe. Viele
Delfine ♥
waren ein bisschen unglücklich drüber, aber es war cool, dass sie einen zweiten Bus genommen haben, damit noch mehr Leute mitkonnten. Mit diesem süßen kleinen Bus sind wir also von Puerto Madryn nach Calafate bis hin zum Ende der Welt nach Ushuaia und später wieder durch Esquel und Bariloche nach San Martín zurück. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich auf dieser Reise im Bus verbracht habe, denn allein von Ushuaia nach Esquel saßen wir vierzig Stunden im Bus. Allerdings muss man davon noch die Wartezeit an der chilenischen Grenze abziehen, da wir Argentinien für die Reise verlassen mussten.
Auf diesen Stationen und noch weiteren Zwischenstopps haben wir so wundervolle Dinge gesehen und erlebt. Pinguine, die lustig vor uns herwatscheln, Wale, die schöne
schmusende Pinguine :D
Wasserfontainen spritzen und Flamingos. Delfine, die neben dem Schiff durch die Luft springen, Seeelefanten mit ihrem Knollenrüssel und Seelöwen, mit ihrer schönen „Mähne“. Und all das in der freien Natur und zum Anfassen nahe. Wir sind über einen riesigen Gletscher, den „Perito Moreno“, gelaufen, haben Feuerland gesehen und waren am Ende der Welt. Dazustehen, auf das Meer hinaus zu blicken und zu wissen, dass keine andere Stadt mehr kommt, ist ein unglaubliches Gefühl.
Eine Achterbahnfahrt durch die aufregende Natur Patagoniens.
Auf unserem Weg haben wir in den meisten Städten kleine Besichtigungstours gemacht, haben riesige Nationalparks durchstreift und ganz viel Geld ausgegeben, weil es überall so schöne Souvenirs zu kaufen gab:D Außerdem mussten wir unsere Figur doch auch noch halten. Mit Schokolade, leckerem Eis und ganz vielen
wenn alle mehr wissen, als man selbst :D
Keksen ist uns das auch sehr leicht gefallen. Schade, dass das Gerücht „im Austausch werden alle Schüler dick“ kein Gerücht ist, aber das es den anderen auch allen so geht, macht es leichter:-P Vor allem an der vorletzten Station, die für ihre Schokolade berühmte Stadt Bariloche, haben alle noch einmal kräftig zugeschlagen:D
Als es dann nach zwei Wochen wieder in Richtung San Martín ging, waren alle ein bisschen niedergeschlagen, denn keiner wollte, dass diese aufregende Reise schon zu Ende ist. Auf der „7-Seen-Route“ und zum Schluss in meiner schönen kleinen Stadt haben wir unser Abenteuer schließlich ausklingen lassen. Ich war so froh, dass meine Stadt die Endstation war, sodass ich keine Rückreise mehr hatte, obwohl das dann auch egal gewesen wäre:D
Ein Küsschen für die Oma :-*
Jetzt habt ihr einen kleinen Einblick in mein großes Abenteuer bekommen, aber weil Bilder ja bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, könnt ihr hier noch meine Bilder ansehen:
1) Puerto Madryn: http://www.facebook.com/album.php?
aid=25831&id=100001153388035&l=ff177a93a7
2) Puerto Pirámides: http://www.facebook.com/album.php
aid=25861&id=100001153388035&l=75a216a6e2
3) El Calafate: http://www.facebook.com/album.php?aid=25862&id=100001153388035&l=6e9ae87e2c
4) Ushuaia: http://www.facebook.com/album.php?
aid=25864&id=100001153388035&l=ab4de4eb37
5) Esquel: http://www.facebook.com/album.php?aid=25865&id=100001153388035&l=6f17e2beb6
6) Bariloche: http://www.facebook.com/album.php?aid=25867&id=100001153388035&l=770cb77d64
Viel Spaß beim Ansehen =)