Countdown

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Próspero año nuevo ♥

Eigentlich hatte ich noch vor, Mails zu schreiben oder mit einigen zu skypen, aber jetzt läuft mir die Zeit davon. Zum Schreiben bin ich jetzt viel zu müde und deswegen reicht es auch nur für einen ganz kleinen Blogeintrag.
Morgen gehe ich mit meiner ganzen Familie campen und wir verbringen Silvester irgendwo im Nirgendwo- ganz allein:D Mitten im Nichts werden wir die heißen Tage zwischen den Jahren genießen.
Euch in Deutschland und auch in Argentinien, Canada, Australien, Japan, Brasilien und San Francisco wünsche ich eine ganz schöne Silvesterfeier, wie auch immer sie ausfallen mag, und eine tolles Jahr 2011!
Nächstes Jahr werde ich dann genauer von meinem Weihnachten und Silvester hier im fernen Argentinien berichten...

Montag, 27. Dezember 2010

Wenn die Zeit ihre Bedeutung verliert...


ALLE ♥

Sechs Mädchen, sechs Jungen, drei Zelte, das Wasser und sonst nichts- rein gar nichts. Dienstag bin ich mit meiner Schwester und ihren Freunden nach Nonthue zum Campen gefahren. Der Plan war: Mit drei Autos fahren wir mittags los und bleiben bis Donnerstag. Die Verpflegung: Jeder kauft für 20 Peso, was er möchte und alles wird geteilt. Ganz schön gut, oder?! :D
Wir haben uns erst bei Santi Zuhause getroffen, von wo aus es dann losgehen sollte. Allerdings kamen alle ungefähr eine Stunde zu spät und dann standen auch nur noch zwei Autos zur Verfügung. Ich konnte aber direkt im ersten Auto mitfahren- mittlerweile zwei Stunden später als geplant. Das Auto war vollgestopft mit großen Rucksäcken und Essen, doch zum Glück dauerte die Fahrt weniger  als eine Stunde. Und dann waren wir an einem wunderschönen Ort angekommen.
Der Zeltaufbau: Wo muss was hin?! :D
Sommer, Sonne, Sonnenschein :-)
Abseits von dem örtlichen Campingplatz haben wir uns in der Natur niedergelassen, direkt am See. Die anderen waren noch nicht da und so haben wir schonmal die Feuerstelle, ein Zelt vorbereitet und die Stille genossen. Nach einer Weile war es dann aber mit der Ruhe vorbei, denn auch die anderen haben irgendwann einen Weg gefunden, um nach Nonthue zu kommen. Es war eine lustige und gut gelaunte Truppe, die ganz viel Krach gemacht hat und der man die Freude angemerkt hat. Nachdem die Zelte alle aufgebaut waren, sind wir glücklich zum Strand gelaufen und in das kalte Wasser gelaufen. Danach haben wir uns in die Sonne gelegt, Mate getrunken, Kekse gegessen und das Leben genossen- bis es die Sonne hinter dem Berg versank. Man konnte genau sehen, wie die die letzten Sonnenstrahlen verschwinden
und wie es mit einem Mal kalt wird. Um uns aufzuwärmen haben die Jungs ein schönes Feuer angezündet und wir haben es uns gemütlich gemacht: Es wurde immer dunkler, Gon hat Gitarre gespielt und alle haben gesungen- sehr harmonisch. Gekocht wurde auch über dem Feuer. Leckere Spagetti mit Tomatensoße und es war das erste Mal, dass ein Argentinier Spagetti al dente kennt. Dank Manu war es richtig lecker und gespült wurde nachher am See. Wir sind dann zum Strand, haben da noch ein Feuer angezündet und Spiele gespielt. Jeder musste sagen
Santi am Feuer =)
„Ich schenke dir ein Auto“ zum Beispiel und dann haben alle gefragt. „Ein was?“ und das ging alles einmal rum. Nach einer Runde wurde dann „ein Auto“ gesagt und dann war der nächste dran. Es funktioniert ungefähr so wie „ich packe meinen Koffer und nehme mit…“ nur dass man zwischendurch immer „un que?“ fragt:D Um drei Uhr nachts haben ein paar Leute beschlossen, dass wir auch am Strand schlafen könnten und wir haben unsere Schlafsäcke geholt. Während meine Schwester sich mit Manu und die meisten Mädels sich ins Zelt verkrochen haben, habe ich mit Blue, Viole, Andi, Gon und Soria den romantischen Sternenhimmel genossen. Es war so so wunderschön und mit einem „un que?“ bin ich schließlich in meine Träume gesunken. Aber nachdem das Feuer aus war, war es richtig kalt, sodass wir letztendlich nur zwei Stunden geschlafen haben.
Juli :-)
Am Morgen gab es dann für alle einen heißen Kakao, bevor wir zu einem wunderschönen Felsenstrand sind. Es war wie eine kleine Bucht, in der das Wasser kristallklar und richtig tief war- und kalt. Aber das Wasser war so schön, dass ich nicht auf’ s schwimmen
verzichten wollte. Als man einmal drin war, war es auch auszuhalten und ich bin eine halbe Stunde durch den
See gepaddelt, auch wenn ich danach nicht mehr viel gefühlt habe:D
Das schöne, ruhige, klare Wasser 
Gon mit seiner Gitarre bei Sonnenuntergang ♥
Zum Mittagessen mussten wir zurück zu unserem Campingplatz, weil die anderen aus dem Zelt noch geschlafen haben, als wir morgens los sind. Der Nachmittag und der Abend waren aber genau wie der erste Tag. Die ganze Zeit haben wir am Strand verbracht, sind geschwommen, haben uns gesonnt und geschlafen. Ein Ort, an dem die Zeit ihre Bedeutung verliert. Dabei habe ich gemerkt, dass selbst Nichts machen anstrengend ist und ich war froh, als ich mich nach zwei schönen, entspannten Tagen ins Zelt verkriechen konnte. Alle schliefen in dieser Nacht in den Zelten, zu sechst in einem Zelt. Etwas eng, aber auch viel wärmer, sodass wir am nächsten Tag alle bis zwölf Uhr schlafen konnten. Ich war froh, dass das Wetter am nächsten Tag schlechter war, weil die zwei Nächte für mich gereicht haben, ich duschen und schlafen wollte. Allerdings war die Rückfahrt selbstverständlich nicht organisiert und Signal gab es auch nicht. Ich bin mit Timi
Der letzte Tag klingt aus...
und Manu noch bis zu dem eigentlichen Campingplatz gelaufen, weil alle meinten, dass es dort Signal gibt- gab es aber nicht. Meine Schwester und ich konnten mit Urlaubern aus Frankreich nach Hause fahren und waren schließlich um sechs Uhr abends in San Martin. Ich weiß nicht, wie lange die Jungs noch warten mussten, aber für mich ging es dann endlich in die Dusche und danach ins Bett. Für den nächsten Tag musste ich schließlich ausgeschlafen sein: Weihnachten!!!

Montag, 20. Dezember 2010

Weit wie das Meer


Lagerfeuer am Trabun

Wasser, Wasser, überall Wasser. Die Tage nach meinem letzten Post waren von Wasser gekennzeichnet. Am Donnerstagnachmittag hat es angefangen zu regnen, den ganzen Freitag hat es durchgeregnet und die Nacht auch noch. Etwas, das die Leute hier zurzeit einfach nicht gewohnt sind:D Viel Zeit, um den Tag einfach nur zu genießen und im Bett zu verbringen. Meine Mutter ist nach Buenos Aires gefahren und während wir noch gewartet haben, dass der Regen nachlässt wurden auf einmal alle ganz hysterisch bei mir Zuhause. Ich hab nicht verstanden, worum es ging, denn alle haben geweint, telefoniert und durcheinander geschrien. Bis ich gesehen habe, was los war: Das Haus von unseren Nachbarn stand in Flammen, der Sohn war noch drin und die Feuerwehr kam einfach nicht. Alle Nachbarn haben geholfen, das Feuer einzudämmen und als die Feuerwehr schließlich kam, war nur noch Rauch zu sehen. Es hatte trotzdem genug Zeit einmal komplett durch das kleine Haus zu brennen, denn es kam aus beiden Seiten aus den Fenstern heraus. Der Junge kam zum Glück raus und hatte am Ende „nur“ kleine Verbrennungen im Gesicht und an der Hand. Ein Glück, dass es in dieser Zeit so viel geregnet hat und nicht trocken war.
Zwischen Argentinien und Chile
Die Aufregung legte sich danach schnell wieder und meine Schwester und ich sind runter in die Stadt zu dem Laden von meinem Papa um den zu schmücken. Was wäre ein Fahrradshop ohne kitschige
Weihnachtsgirlanden?! :D Anschließend hatte ich noch ein leckeres Asado bei meinem Rotarymeeting;-)
Am nächsten Tag stand ausnahmsweise mal nicht einfach nur chillen auf dem Plan, sondern Unterricht. Knapp zwei Stunden habe ich konzentriert Spanisch gelernt. Erst haben wir Grammatik gemacht, danach musste ich einen Text schreiben, ihn vorlesen und wir haben ihn zusammen berichtigt. Anschließend musste ich noch etwas lesen und das in eigenen Worten wiedergeben. Es war irgendetwas über die Agrarwirtschaft der Ureinwohner Ushuaias:D Und natürlich haben wir ganz viel geredet.
Am Abend bin ich mit meinem Papa zu dem jährlichen Fest „Trabun“ gegangen. Das Fest des Tangos und der Gauchos. Es war schön, aber auch sehr kalt. Meine Schwester hat Tango getanzt, aber ansonsten hat es mich ein bisschen an Weihnachtsmarkt erinnert. Es war kalt, es gab Lagerfeuer, Buden, an denen Essen verkauft wurde, Glühwein und gebrannte Erdnüsse:D Als Lu mit dem Tanzen fertig war, sind wir aber schnell ins
warme Heim geflüchtet.
Sophie und ich im Kofferraum=)
Ich habe mich auch direkt ins Bett gelegt, denn am nächsten Morgen musste ich früh raus. Sophie und ich sind nämlich mit Rotary an die chilenische Grenze gefahren, wo wir uns mit dem chilenischen Rotary Club getroffen und ein Schild (Rotary 1965-2010) eingeweiht haben. Danach gab es noch ein Asado, aber da wir keine Lust hatten nur mit den Erwachsenen zu essen, sind Sophie und ich mit Pablo bis Hua Hum zurückgefahren, wo Sophies Gasteltern waren. Da bei Pablo aber eigentlich kein Platz mehr war, durften wir im Kofferraum sitzen und uns den Wind um die Nase wehen lassen:D Als wir in Hua Hum angekommen waren, waren Sophies Eltern noch nicht da. Also haben wir bei einer befreundeten Familie gewartet, wo es selbstgemachte Empanadas gab. Ausnahmsweise wurde ich mal nicht nach meinen Kontaktdaten gefragt, stattdessen wollten sie wissen, auf welcher Seite der Mauer ich denn in Deutschland leben würde. Später wurden verschiedene Aktivitäten angeboten, wovon wir allerdings nicht wussten. Als wir später davon erfuhren waren die guten Dinge, wie zum Beispiel Rafting, schon voll und wir hatten nur noch die
Rafting
Wahl zwischen Mountainbiking und Kanu. Okay, ihr guckt aus dem Fenster, seht den düsteren Himmel und wisst, dass es da draußen eiskalt ist. Wofür würdet ihr euch entscheiden? Für den warmen Kamin!:D Nein, letztendlich sind wir Fahrrad gefahren, was auch ganz cool war. Außerdem war es so anstrengend, dass man den kalten Wind nicht mehr gespürt hat. Wir sind quer durch den Wald und am Fluss entlang. Die Wege waren teilweise von dem Regen so aufgeweicht, dass es kleine Seen gab, die es zu überwinden galt. Einmal ist mir das nicht so gelungen und ich bin stattdessen mittendrin gelandet. Während alle besorgt die Luft anhielten, saß ich da nur im Schlamm und hatte einen Lachanfall:D Wieder zurück in der Hosteria, wo Sophie’s Eltern auf uns warteten, habe ich versucht mich ein bisschen sauber zu machen- ist mir nicht gelungen. Zurück nach San Martín ging es nicht mit dem Auto, sondern mit dem Segelboot. Drei Stunden durch die eisige Luft. Schrecklich! :D Da Sophie’s Eltern meinten, dass es sonst schöner wäre, haben sie mich nochmal für ein Wochenende eingeladen, an dem das Wetter besser ist=)
Die nächsten Tage waren entweder ruhiger oder ich kann mich einfach nicht mehr dran erinnern, was ich
gemacht habexD Wahrscheinlich war das die Zeit, die ich bei und mit Karina verbracht habe=)
Hua Hum =)
Am Mittwochnachmittag habe ich mich erneut zum Spanischunterricht aufgemacht. Als ich dort aber, zwanzig Minuten zu früh, angekommen war, war nur der Sohn meiner Lehrerin Zuhause. Er wusste auch gar nicht über mich Bescheid und meine Lehrerin konnte ich nicht erreichen. Ich bin dann zurück zum Bus gelaufen, habe dort auf sie gewartet und sie um fünf nochmal angerufen. Diesmal erreichte ich sie und bekam zu hören, dass sie mich vergessen hatte=( Eigentlich war ich froh darüber. Ich war zwar umsonst gekommen und musste den ganzen Weg wieder zurück, aber mir ging es nicht so gut. Als ich wieder Zuhause war, habe ich mich mit brummendem Kopf ins Bett gelegt und geschlafen. Bis zum nächsten Morgen! 17 Stunden!!! Selbst da ging es noch nicht wirklich besser, doch nach dem Essen bei meiner Oma war ich wie neugeboren:D Und ich war gut ausgeruht für die kommende Nacht.
Segeln
Am Abend hatte wir unsere rotarische Jahresabschlussfeier, zu dem es ausnahmsweise mal kein Asado, sondern ein kleines Büfett gab. Und Geschenke. Ich glaube, es funktioniert so ähnlich wie das deutsche Wichteln. So geht niemand leer aus, aber niemand weiß, von wem sein Geschenk kommt. Für Sophie und mich gab es etwas Kleines: Gebrannte Erdnüsse und Mandeln für jeden von uns:D Zum Schluss wurde noch mit Champagner auf Weihnachten und das kommende Jahr angestoßen, bis um eins schließlich das ersehnte Ende kam. Ersehnt, weil ich noch zu einer Party wollte. Meine Schwester war schon vorgegangen und ich wollte mit dem Taxi nachkommen. Ich wusste nicht, wo es war, aber meine Schwester hat mir die Adresse gegeben: Barrio Cascada Chica 1000. Ich dachte, Chica ist die Straße, also habe ich dem Fahrer „Barrio Cascada“ als Adresse genannt und los ging’s. Aus der Stadt raus, den Berg hoch, bis zu meiner Schule. Dort wollte er die Straße wissen, doch er hat mich nicht verstanden. Am Ende kam raus, dass es „Barrio Cascada Chica“ hieß und wir den ganzen Weg zurück mussten. An das andere
Welpen gucken mit Karina ♥
Ende der Stadt. Ein Glück, dass Taxifahren hier so billig ist:D Aber um halb zwi war ich dann doch an dem Tor angekommen. Es ist eine Nachbarschaft, die nachts abgeschlossen wird, also musste ich auch noch über das Tor klettern:D Immerhin war die Party gut. Mit viel Musik und Tanz. Bis um vier Uhr morgens waren wir in dem Haus von Lu’s Freundin, danach sind wir noch in die Bar. Das war allerdings nicht so der Brüller, so sind wir schließlich um fünf Uhr in der Früh ins Bett gefallen.
Am nächsten Tag war selbstverständlich erst einmal Ausschlafen angesagt:D Nachmittags war der Geburtstag von Sophie. Es war allerdings nicht so toll. Sie hat die ganze Zeit geskypt und es gab nur Alfajores. Ich war noch zum Abendessen eingeladen, habe ihnen aber schon vorher gesagt, dass ich um halb zehn gehen muss. Das Essen war fertig, als ich gehen musste, aber egal. So habe ich die leckere Pizza und die super Geburtstagstorte verpasst. Diese war wirklich genial. Mit Schokostreuseln hat die Mutter die Flagge Frankreichs und Argentiniens auf die Schokoglasur gemacht. Eine schöne Idee.
Nach dem Geburtstag war ich mit meinem Bruder und meinem Papa bei der Tangovorstellung von meiner Schwester. Das war super. Es war die Jahresabschlussaufführung mit etwa 25 Tanzpaaren und alle haben etwas anderes gemacht. Es gab Choreografien, Theater/ Musical und den klassischen Tango. Echt super=) Aber nach knapp zwei Stunden Tangomusik reichte es dann auch:D
Sophie's Cumple
Dieses Wochenende war ich mit Sophie und ihrer Familie segeln. Fünf Stunden sind wir über den See nach Hua Hum, wo es wieder ein Asado gab- Lamm-.- Wir haben auch dort in dem Boot übernachtet und sind am Morgen weiter nach Pucara, wo wir noch einmal ein Asado hatten. Als die Reise losging, dachte ich nur „nie wieder steige ich freiwillig in ein Segelboot“, doch als ich mir draußen den Wind um die Nase wehen ließ, war es wunderschön. Aber es ist etwas, das man bei schönem Wetter machen sollte und wenn man sich nicht den Hintern abfriert:D
Das waren meine weiteren Ferientage und morgen geht’s…
CAMPEN! Ich hab zwar keine Ahnung, wo es genau hingeht, aber das ist egal. Es wird bestimmt super mit meiner Schwester und ihren Freunden=)

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Einfach nur gut drauf :D

Der 1. Advent am Strand =)
Ein schöner "Wanderweg" =)
Total beflügelt schreibe ich jetzt  meinen Post, der wirklich überfällig ist. Zwei Wochen muss ich nachholen und es ist so viel passiert! Langeweile gab es da nicht wirklich. Habe ich schon erwähnt, dass mein erstes Päckchen auf mich gewartet hat, als ich von meiner großen Reise zurückkam?! Proviant:D Und Lebkuchen! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr man sich über Lebkuchen aus dem Aldi freuen kann, so war es jedenfalls bei mir:D Die wurden dann auch direkt am ersten Advent gegessen. Advent und Vorweihnachtszeit gibt es hier nicht, wie man es von Deutschland kennt. Als ich meiner Schwester vom Advent erzählt habe, hat sie mich nur angeguckt, meinte dann „Weihnachten gibt es Geschenke, ein Feuerwerk und dann ist auch schon alles vorbei“. Deshalb habe ich die Lebkuchen auch mit
 Karina geteilt, die schon ganz scharf darauf war, weil ich ihr schon vorher davon erzählt habe. Wir haben den Tag am Strand verbracht und wir mussten aufpassen, dass uns die leckeren Plätzchen nicht in der Sonne wegschmelzen.
Der Dezember ist hier so anders. In den Läden sieht man zwar unzähligen kitschigen Schmuck, aber sobald man den Laden verlässt, befindet man sich in der heißen Sonne, wo so gar nichts an Weihnachten erinnert. Während in Deutschland alle Schnee schieben, sich mit einer heißen Schokolade und
alle hochmotiviert :D
selbstgebackenen Keksen vor den Kamin setzen, ist hier alles wie vorher. Nur, dass die Tage immer schöner werden und die Ferien begonnen haben. Über drei Monate Sommerferien!!! Könnt ihr euch das vorstellen?! Und die fangen auch noch einen Monat vor Weihnachten, im November!, an und sind für mich schon die zweiten dieses Jahr. Drei Monate ausschlafen, die Sonne genießen und machen, wozu man gerade Lust hat. Genau das, was ich auch in der letzten Woche so oft genossen habe. Im März weiß ich bestimmt nicht mehr, was lernen, arbeiten und früh aufstehen überhaupt bedeutet:D
Ah, eine Sache habe ich noch vergessen. Sommer, welche Zeit eignet sich besser um Asados und Grillfeste zu machen?! Das gab es auch am Geburtstag von meiner Schwester Lu. Am Nachmittag waren erst ihre Freundinnen da, es gab eine fette Torte (bzw. mehrere Torten) und es wurde ein Geburtstagslied gesungen. Am Abend kam dann die ganze Familie zu Besuch, es gab ihr zu Ehren eine riesiges (und leckeres) Asado und noch mehr Torte. (Und da wundert man sich, dass Austauschschüler im Ausland zunehmen:-P) Die Geschenke durften auch nicht fehlen. Sie hat eine riesige zugeklebte Kiste bekommen. Als sie die dann
Der 2.Advent am Strand :D
irgendwann mal geöffnet hatte, waren da… Sägespäne:D Da musste erst mal ganz tief gewühlt werden und zum Vorschein kam… ein Netbook, damit sie auch nächstes Jahr in Holland immer mit ihrer Familie verbunden sein kann. Wie praktisch=)
Als mein Vater letzten Freitag mit meinem Bruder nach Hause kam, hieß es: „Wir fahren nach Villa la Angostura“ und ob ich mitwollte. Na klar wollte ich:D Er hat noch irgendetwas davon geredet, dass mein Bruder da etwas mit Motocross hat und dann war das auch schon geklärt. Ich sollte meine Tasche packen, denn in einer Stunde wollten wir los. Villa la Angostura ist quasi die nächste Stadt und ungefähr zwei Stunden entfernt. Als wir dort
Das Ziel: Quila Quina
ankamen, sind wir eine bisschen durch die (winzige) Stadt gegangen und haben uns danach ein Hotel gesucht. Mein Bruder sollte immer gehen und fragen, welche Angebote es gibt und wie teuer das ist. Bei den ersten beiden hatten wir kein Glück, aber dann kam mein Bruder ganz aufgeregt wieder zum Auto. Dieses Hostel wäre ganz billig und mit DVD, Internet und Frühstück. Es war wirklich nicht schlecht, aber was er nicht erwähnt hat war, dass es nur zwei Zimmer mit jeweils vier Doppelbetten gab, ein Gemeinschaftsbad für Weiblein und ein anderes für Männlein. Das fand ich aber nicht so schlimm, denn es waren nicht viele Leute da und es war auch immer alles sauber. Aber mit sieben
Geschafft, aber glücklich :-)
anderen in einem Raum zu schlafen, Männern und Frauen, und die auch noch all kommen und gehen wie sie wollen. Außerdem musste ich noch oben schlafen und immer die Leiter hochklettern, auf der ein andere Frau ihre ganzen Sachen abgelegt hat:-P Und das Licht war fast die ganz Zeit an, weil nie alle im Bett waren, wie soll man da schlafen?! Ich habe noch nie so schlecht geschlafen, wie in dieser Nacht, aber war ja nur einmal. Am nächsten Morgen ging es zu dem Motocrosskurs von meinem Bruder. Was ich allerdings nicht mitbekommen habe war, dass dieser Kurs den ganzen Tag geht. Ich habe also den ganzen Tag darauf gewartet, dass der Kurs irgendwann einmal zu Ende ist. Ich hab mir die Zeit genutzt um die Nase in ein Buch zu stecken und einen kleinen Spaziergang zu
Mein Cousin schmückt den Weihnachtsbaum :D
machen. Ich habe sogar einen richtig schönen Weg gefunden- keine Berge und auch keine Straße:D (Es gab übrigens wieder ein Asado:-P)
Genau wie am nächsten Tag. Es gab zwar, glaube ich, keinen besonderen Anlass, aber es wurde trotzdem mit der ganzen Familie gegessen. Danach ging es, wie schon am 1.Advent, an den See, diesmal aber mit Tante, Onkel, Cousin, Cousine und Bruder. Ich war sogar schwimmen. Am 2. Advent draußen schwimmen!!! Es war so eisig:D War aber sehr erfrischend und danach konnte ich mich in die Sonne legen und trocknen.
Der heutige Tag war etwas Besonderes, denn ich lag ausnahmsweise mal nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut:D Stattdessen bin ich mit der halben Stadt in das 20km entfernte Dorf Quila Quina gelaufen. Heute war nämlich „Mariä Empfängnis“ und deswegen sind alle gepilgert. Nach vier Stunden waren wir, Sophie und ich, endlich angekommen und wurden schon, wie sollte es auch anders sein, von einem leckeren Asado erwartet. Das hatten wir uns aber auch verdient. Genauso wie die Zeit am Wasser und das Sonnenbad:D Als wir wieder Zuhause waren, wurde der Tannenbaum aufgestellt und geschmückt. Der geht mir her aber nur bis zur Hüfte (wenn überhaupt), steht auf einem Höckerchen und ist aus Plastik:D Immerhin recht schön geschmückt. Jetzt sitze ich ein wenig erschöpft, mit eingeschlafenen Beinen und einer Mischung aus leichtem Sonnenbrand und sonnengebräunter Haut und total glücklich vom Telefonat mit meiner Oma hier und lege mich gleich zur Ruh. Ein tolle erste Ferienwoche=) 

Sonntag, 5. Dezember 2010

Bis ans Ende der Welt


Alle Austauschschüler=)

Endlich bekommt ihr meinen Bericht von meiner unglaublichen Reise durch den Süden Argentiniens. Es war einfach nur unbeschreiblich, deswegen musstet ihr auch so lange auf meinen Post warten. Erst wollte ich über alles, jede Kleinigkeit, die ich so schön fand, berichten, aber ihr wollt doch keine Romane lesen, oder?!
Mit 80 anderen Austauschschülern aus Teilen Argentiniens und Paraguay ging unsere Reise in Puerto Madryn los. Es war so toll, all die anderen Austauschschüler aus meinem Distrikt wiederzusehen=) Wir schliefen immer zu zwei bis sieben Leuten in einem Zimmer in Hotels, wo es jeden Morgen leckere Croissants gab, aber viel zu wenig:D Wir hatten zwei Busse: einen riesigen Doppeldecker und einen Minibus. Ich war in dem Minibus, weil ich mich viel zu spät angemeldet habe. Viele
Delfine ♥
waren ein bisschen unglücklich drüber, aber es war cool, dass sie einen zweiten Bus genommen haben, damit noch mehr Leute mitkonnten. Mit diesem süßen kleinen Bus sind wir also von Puerto Madryn nach Calafate bis hin zum Ende der Welt nach Ushuaia und später wieder durch Esquel und Bariloche nach San Martín zurück. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich auf dieser Reise im Bus verbracht habe, denn allein von Ushuaia nach Esquel saßen wir vierzig Stunden im Bus. Allerdings muss man davon noch die Wartezeit an der chilenischen Grenze abziehen, da wir Argentinien für die Reise verlassen mussten.
Auf diesen Stationen und noch weiteren Zwischenstopps haben wir so wundervolle Dinge gesehen und erlebt. Pinguine, die lustig vor uns herwatscheln, Wale, die schöne
schmusende Pinguine :D
Wasserfontainen spritzen und Flamingos. Delfine, die neben dem Schiff durch die Luft springen, Seeelefanten mit ihrem Knollenrüssel und Seelöwen, mit ihrer schönen „Mähne“. Und all das in der freien Natur und zum Anfassen nahe. Wir sind über einen riesigen Gletscher, den „Perito Moreno“, gelaufen, haben Feuerland gesehen und waren am Ende der Welt. Dazustehen, auf das Meer hinaus zu blicken und zu wissen, dass keine andere Stadt mehr kommt, ist ein unglaubliches Gefühl.
Eine Achterbahnfahrt durch die aufregende Natur Patagoniens.
Auf unserem Weg haben wir in den meisten Städten kleine Besichtigungstours gemacht, haben riesige Nationalparks durchstreift und ganz viel Geld ausgegeben, weil es überall so schöne Souvenirs zu kaufen gab:D Außerdem mussten wir unsere Figur doch auch noch halten. Mit Schokolade, leckerem Eis und ganz vielen
wenn alle mehr wissen, als man selbst :D
Keksen ist uns das auch sehr leicht gefallen. Schade, dass das Gerücht „im Austausch werden alle Schüler dick“ kein Gerücht ist, aber das es den anderen auch allen so geht, macht es leichter:-P Vor allem an der vorletzten Station, die für ihre Schokolade berühmte Stadt Bariloche, haben alle noch einmal kräftig zugeschlagen:D
Als es dann nach zwei Wochen wieder in Richtung San Martín ging, waren alle ein bisschen niedergeschlagen, denn keiner wollte, dass diese aufregende Reise schon zu Ende ist. Auf der „7-Seen-Route“ und zum Schluss in meiner schönen kleinen Stadt haben wir unser Abenteuer schließlich ausklingen lassen. Ich war so froh, dass meine Stadt die Endstation war, sodass ich keine Rückreise mehr hatte, obwohl das dann auch egal gewesen wäre:D
Ein Küsschen für die Oma :-*
Jetzt habt ihr einen kleinen Einblick in mein großes Abenteuer bekommen, aber weil Bilder ja bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, könnt ihr hier noch meine Bilder ansehen:
1) Puerto Madryn: http://www.facebook.com/album.php?
aid=25831&id=100001153388035&l=ff177a93a7
2) Puerto Pirámides: http://www.facebook.com/album.php
aid=25861&id=100001153388035&l=75a216a6e2
3) El Calafate: http://www.facebook.com/album.php?aid=25862&id=100001153388035&l=6e9ae87e2c
4) Ushuaia: http://www.facebook.com/album.php?
aid=25864&id=100001153388035&l=ab4de4eb37
5) Esquel: http://www.facebook.com/album.php?aid=25865&id=100001153388035&l=6f17e2beb6
6) Bariloche: http://www.facebook.com/album.php?aid=25867&id=100001153388035&l=770cb77d64
Viel Spaß beim Ansehen =)

Dienstag, 9. November 2010

Ab in den Süden =)

Noch mal ein kleines Hallo und auf Wiedersehen, bevor ich mich auf und davon mache und zwei Wochen nichts von mir hören lasse.
Die letzten Tage war nicht ganz so viel los oder es ist es nicht wert, jetzt darüber zu schrieben :D Am Samstag war aber wieder eine große Party, bzw. ganz viele. Eigentlich war ja nur geplant, dass wir zu einer Freundin gehen und da essen, aber dann klingelte das Telefon. Also noch bis ein Uhr nachts zu einem Jungen, wo wir in gemütlicher Runde zusammen saßen. Aber nicht, dass ihr jetzt denkt, dass damit Schluss war. Nein, da ging es erst richtig los. Es hatte noch eine Junge Geburtstag, den ich nicht kannte, wo aber so ziemlich die ganze Jugend der Stadt war. So haben wir uns ein Taxi gerufen und haben noch bis fünf Uhr morgens getanzt und Spaß gehabt:D
Ich hab jetzt aber gar nicht so viel Zeit, um noch viel mehr zu schreiben, denn ich bin schon in Bariloche bei einer anderen Austauschschülerin. In einer Stunde geht unser Bus in den SÜÜÜDEEEN. Erst nach Puerto Madryn, wo die eigentliche Reise startet und dann machen wir mit ganz vielen anderen Austauschschülern Patagonien unsicher:D Ich habe schon jetzt fast fünf Stunden Busfahrt hinter mir und bis nach Puerto Madryn brauchen wir noch einmal ca. dreizehn Stunden. Immerhin weniger als letztes Mal nach Comodoro:D Die Fahrt bis Bariloche war aber ganz lustig. Ich hatte zwar nicht, wie gehofft, einen Zweiersitzplatz für mich alleine, aber dafür saß einen Amerikanerin neben mir. Erst hat sie mich auf Spanisch gefragt, wo ich herkomme und dann hat sie die ganze Zeit in ihrem schönen amerikanischen Englisch mit mir geredet=) So hatte ich wenigstens keine Langeweile.
So, das war es jetzt mit meinem kleinen Abschiedsbericht, aber in zwei Wochen werdet ihr wieder von mir hören! Ich liebe euch :-*

Mittwoch, 3. November 2010

Der Geruch nach frischem Gras

Talentshow
Und dass ihr mir jetzt ja nichts Falsches denkt! :D Ich weiß nicht, wie lange dieser wundervolle Geruch von sonnenbeschienen gemähtem Gras schon hier oben in den Bergen haust, denn ich war die letzte Woche immer erst nachts Zuhause, wenn keine Sonne mehr da war, doch es ist das Beste überhaupt, denn man weiß der Sommer steht vor der Tür.
Nach dem freien Tag der Volkszählung und trotz der „Trauer“ um den Ex-Präsidenten, gingen die Tage wie gewohnt weiter. Ein langer Schultag (ohne Mittagspause), direkt danach kurz zu Karina und anschließend habe ich mich mit Sophie und Luise in der Stadt getroffen. Könnt ihr euch vorstellen in nur zwei Stunden alles zu bekommen, was man braucht? Von Weihnachtsgeschenken über Mitbringsel für die Heimat bis hin zum Schaufensterbummel?! Es war auch nicht möglich. Als wir schließlich zum Rotarymeeting mussten, hatten wir, wenn überhaupt, gerade einmal die Hälfte geschafft. Das Meeting an diesem Tag war
Behindertenreiten=)
insofern besonders, dass es Luises Letztes hier in Argentinien war und es ihr zu Ehren natürlich auch wieder ein Asado gegeben hat. Wir mussten/durften/sollten übrigens bedienen; es ist gar nicht so einfach bedienen und essen gleichzeitig, denn immer, wenn man gerade mit dem letzten Tisch fertig war, wollten die ersten Tische schon wieder Nachschub. Hättet ihr gedacht, dass für eine einzige Person ein halbes Kilo Fleisch eingeplant wird?! Am Ende waren jedenfalls alle sattxD Später wurden noch ein paar gegenseitige Dankensworte gesprochen und der Wimpel an Luise überreicht, dann war auch „schon“ alles vorbei. Um sieben Uhr morgen aus dem Haus, um
Der Sinn des Lebens
ein Uhr nachts zurück…
So ähnlich sah auch der nächste Tag aus. Eigentlich ist der Freitag ja unser kurzer Tag, aber an diesem Nachmittag war etwas anderes geplant. Dazu ein kleiner Einblick in eine Geschichte, die sich vor einiger Zeit in den Bergen von San Martín de Los Andes ereignet hat: Vor nicht gar so langer Zeit ist ein Flugzeug abgestürzt, es wurde größtenteils von den Bergen auseinander gerissen, es konnte keine Hilfe mehr gerufen werden, viele starben auf der Stelle, doch einige überlebten. Nun saßen sie jedoch ohne warme Kleidung und Essen im Schnee fest, weitab von jeglicher Zivilisation und warteten vergeblich auf Hilfe. Weitere Menschen erlagen ihren Verletzungen und der Kälte. Nach einiger Zeit entschlossen sie sich dem Hungertod zu entgehen, indem sie begannen die toten Menschen, die teilweise ihre Freunde waren, zu essen! Sie wurden zu Kannibalen und haben sich von ihren eigenen Leuten ernährt.
Junín de Los Andes
Unvorstellbar! Am Ende haben sich drei junge Männer den langen Weg ins Tal gekämpft und konnten Hilfe holen, ein paar Menschen konnten noch gerettet werden. Zu diesem Ereignis wurde auch ein Film gedreht, den wir in der Schule gesehen haben und an diesem Freitag kam einer der Überlebenden zu uns in die Schule, wo er eine Rede gehalten hat. Rotary hatte aber etwas anderes mit uns geplant und meinte wir könnten später in der Stadt zu der Rede gehen, so erzählte ich meiner Familie, dass ich erst spät nach Hause kommen würde. Die Sache mit Rotary verschob sich aber, sodass ich nach der Schule nicht wusste, ob bei mir jemand Zuhause ist und einfach mit zu Sophie gegangen bin.
Da wurden wir von Silvie abgeholt und sind zum Behindertenreiten gefahren. Erst waren wir ein bisschen „enttäuscht“, weil die angekündigten Kinder alle schon über zwanzig waren und gar nicht sooo einen besonderen Eindruck gemacht haben, aber schließlich hat man es doch gemerkt. Es war interessant zu sehen, wie glücklich sie waren, wenn die Pferde das gemacht haben, was sie wollten und es ihnen Selbstbewusstsein
gegeben hat. Sie können sich nicht selber versorgen, aber sie können die Pferde versorgen und mit ihnen umgehen. Wir durften auch mitreiten, aber die Pferde haben genau gemerkt, wer drauf sitzt und nicht immer das gemacht, was wir wollten:D Nach dieser Gruppe kam noch eine weitere, wo die Kinder aber mit ihren Müttern auf’s Pferd mussten, damit die nicht runterfielen. Da sind wir aber gegangen, weil wir an diesem Abend noch etwas vorhatten. Wir hatten uns nämlich entschlossen an diesem Abend nicht zu der Rede zu gehen und stattdessen gemeinsam zu kochen. Französische und deutsche Küche! :D
Eine Station des Kreuzwegs
Es war ziemlich kompliziert, die richtigen Zutaten zu bekommen und wir mussten einige Zutaten durch andere ersetzen. Das führte auch dazu, dass unser Nachtisch, ein einfacher Früchtequark, völlig misslungen ist. Wie kann es hier auch keinen Quark geben?! Und diesen mit Ricotta zu ersetzen war einfach nicht möglich. Sophies Gastvater war aber so süß, dass er versucht hat, das Beste daraus zu machen, indem er das Gemisch kalt gestellt und mit so viel Dulce de Leche gegessen hat, dass man nur Karamell geschmeckt hatxD Immerhin war Sophies Kartoffel-Hackfleisch-Auflauf
 (den franz. Namen habe ich vergessen) super und so wurde es noch ein lustiger Abend=) Um elf Uhr haben wir uns verabschiedet…
…nur um uns am nächsten Tag wieder zu treffen. Wir mussten schließlich unseren Einkauf noch fortsetzen. Zuerst musste aber unser Bauch noch gefüllt werden. Das Restaurant, das wir uns vorher schon ausgesucht hatten, war leider geschlossen, sodass wir in einer Pizzeria landeten. Geschmeckt hat es trotzdem:D Für unseren Einkauf haben wir uns allerdings die denkbar schlechteste Zeit ausgesucht. Auch wenn die meisten Geschäfte sogar am Sonntag geöffnet haben, haben sie nie bzw. selten zwischen 14-17Uhr geöffnet, denn da halten alle eine ausgeprägte Siesta. Wir waren also recht einsam in der Stadt und konnten uns lediglich mit ein paar Kiosken trösten. Wir wollten und konnten auch nicht bis fünf Uhr warten, denn an diesem Tag war Luises Abschiedstee, wo es natürlich wieder mehr als genug zu essen gab (Ich möchte nicht wissen, wie viel ich schon zugenommen habexD). Anschließend ging es zu „Talento FASTA“, einer Talentshow unserer Schule. Es war total super. Auch wenn bei den Kleineren oftmals nicht so viel zu sehen war, waren auch ein paar Ausnahmen, wie zum Beispiel ein kleiner Breakdancer und ein kleines Mädchen, das alle Größeren ihrer Gruppe in den Schatten gestellt hat, dabei. Mein persönlicher Favorit war ein Mädchen aus dem Jahrgang unter mir, das gesungen hat. Eine super Stimme =)Es gab auch eine Siegerehrung, aber alle waren Sieger und haben einen kleinen Preis bekommen. So kam es, dass auch dieser Tag erst spät in meinem Bett endete.
Die Kapelle
Und dann kam der Tag des Abschieds und alle sind zum Flughafen um Luise „Adios“ zu sagen. Danach wollte ich direkt nach Hause, aber als Pablo sagte, sie würden essen gehen, habe ich mich einfach mal „selbst eingeladen“. Wir, das sind in diesem Fall fünf deutschsprechende Rotarier und ich, sind nach Junín de Los Andes in ein orientalisches Restaurant gefahren. Es wurden Speisen aus dem Orient, aber auch argentinisches Essen angeboten und es war richtig lecker. Vor allem mein Nachtisch aus Datteln, Nüssen und Sirup war ein klebriger Genuss. Doch nicht nur für das leibliche, sondern auch für das seelische Wohl sorgten wir, indem wir eine Kapelle besichtigten, wo ich Laura Vicuña „kennenlernte“, und wir auf einem Kreuzweg das Leben Jesu „verfolgten“.
Laura Vicuña ist eine Selige. Sie gelobte Gott ihr Leben, wenn sich ihre Mutter von deren Mann trennte, der sie stark misshandelte. Mit Jahren starb Laura und ihre Mutter kam frei. Anhand dieses Mädchens habe ich erst mal wirklich verstanden, was es mit der ganzen Selig- und Heiligsprechung auf sich hat:D
Der Kreuzweg hier in Junín ist ein wenig speziell. Es ist eine Mischung aus Christentum, Tradition und Religion der Mapuche und Politik, doch als wir oben auf dem Berg an dem Kreuz angekommen waren, hatten wir „nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun“ doppelt und dreifach erfüllt. Das haben wir ausgenutzt um hinterher einen Kaffee und ein Stück Apfelkuchen zu essen, was zuerst niemand wolltexD Der Tag endete…na, wann endete der Tag?:D
Angekommen =)
Anfang der Woche musste ich einiges organisieren, sodass ich mich nach der Schule direkt mit Pablo in der Stadt getroffen habe um mein Busticket nach Puerto Madryn zu kaufen, wo nächste Woche meine große Reise startet =) Und danach? Beim ihm Kaffee trinken:D Sein Enkel und andere Verwandte waren auch da, sodass es eine kleine gesellige Runde war. Auf dem Nachhauseweg kündigte sich mein Counselor für den Abend an, doch er sagte nicht, dass er etwas Bestimmtes wollte. Deshalb dachte ich auch, er hätte sich vorher mit meinen Eltern abgesprochen, doch sie wussten nichts davon. Zum Glück kam er aber nicht zum Essen. Stattdessen wollte er das „Notfallgeld“, das ich nicht hatte, und meinen Reisepass, den ich ihm nicht geben wollte, weil ich den doch für die Reise brauche. Das wollte er mir erst nicht glauben, doch nach einigen Telefonaten war er überzeugt:D Da ist der arme Kerl ganz umsonst gekommen…
Der Dienstag verlief mal etwas ruhiger. Das einzige, das anstand, war die Zutaten für meinen Kuchen zu kaufen und diesen anschließend zu backen. Heute hatten wir nämlich „Dia espiritual“, d.h. keine Uniform, Kekse, Kuchen und Mate, und den ganzen Tag über Gott und den Sinn des Lebens nachdenken. Ich dachte, für diesen Anlass ist ein Eierlikörkuchen genau das Richtige.Er kam auch bei allen super an, sogar beim Pfarrer, auch wenn der Kuchen anders war als in Deutschland. Der Eierlikör hat anders geschmeckt, es gab keinen Vanillezucker und das Backpulver war braun, aber der Kuchen hat trotzdem geschmeckt=)
Mit Schule, Religion und Rotary kann man also eine Woche komplett ausfüllen :D
Bilder folgen, noch nicht drucken, Papa!!! :D

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Hannibal mal anders

Ein Vulkan
Diesen großen berühmten Mann kennt doch jeder, oder?! Und an ihm haben wir uns ein Beispiel genommen. Gut, wir waren vielleicht nicht auf Kriegszug, auch wenn es eine große Beute gab; unsere Reise dauerte keine ganzen Monate und unsere Karawane bestand auch nicht aus Elefanten. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist die einzige Gemeinsamkeit die Gebirgsüberquerung. Auch wenn es bei und nicht die Alpen, sondern die Anden warenxD Ja, ihr habt richtig gelesen: Einmal quer über die Anden! Wozu das gut sein sollte? Natürlich um unserem schönen Nachbarland einen kleinen Besuch abzustatten.
Nach dem langen Rotarymeeting Donnerstagabend konnte ich am Freitag immerhin ein bisschen länger schlafen, denn ich musste nicht zum Unterricht gehen.  Stattdessen hieß es um neun Uhr „Auf Wiedersehen Argentinien, Willkommen Chile!“ Auch wenn in der nächsten Stunde noch allerhand Dinge in der Stadt erledigt werden mussten, sind wir immerhin um die geplante Uhrzeit von Zuhause aufgebrochen, ganz entgegen die argentinischen Gewohnheiten:D Zu Lebensmitteln und Kleidung musste noch Agus eingesammelt werden,
Mein Tanz :D
denn wie wären ja nicht in Südamerika, wenn wir mit nur fünf Leuten in einem Auto gefahren wären. Für meinen Bruder wurde zwischen den Fahrersitzen einfach die Armlehne hochgeklappt und ein paar Kissen in die Lücke gesteckt, sodass er sich mit nach vorne setzen konnte. In dem anderen Auto sind sie mit sieben Leuten gefahren, da musste noch jemand in den Kofferraum:D Die Fahrt ging wie immer durch’s Nichts, einzig und allein die Farbe der Berge änderte sich, je weiter wie fuhren. Am Anfang braun, trocken und staubig und dann war alles weiß. Die Berge und Bäume waren immer noch mit Schnee bedeckt! Dann kam die argentinische Grenze. Man wird über die Anzahl der Personen im Auto befragt (wobei sich niemand wundert, wenn zehn Personen in einem Fünfsitzer sind) und die Pässe werden kontrolliert. Meine Eltern wurden gefragt, ob sie eine Autorisation (um das Land zu verlassen) für mich hätten, aber als mein Vater bejahte, hat das niemanden mehr interessiert und es wurde nicht überprüft:D Es mussten Papiere ausgefüllt werden, wo man aus welchem Grund hinmöchte, und dann kam das Zeitaufwendigste. Das ganze Auto musste ausgeladen werden und wurde anschließend von
Die Profis
Spürhunden durchsucht. Danach konnte es aber endlich weitergehen. Das Gleiche wurde jedoch mehr oder weniger noch einmal an der chilenischen Grenze wiederholt, zum Glück mussten wir hier aber nicht das ganze Auto ausladen. Ab diesem Zeitpunkt merkte man aber recht schnell, dass dies nicht mehr Argentinien war: Alles grün, richtige saftige Wiesen! Und die Kühe liefen nicht mehr frei herum, sondern waren eingezäunt! Es gab richtige Wälder, statt der einzelnen Bäumer hier! So besonders war es aber landschaftlich nicht, denn letztendlich sah es Deutschland sehr ähnlich. Aber nur die Landschaft, nicht die Städte. Die erste Stadt konnten wir uns auch gleich einmal genauer ansehen, denn unser Auto hatte eine Panne und musste in die Werkstatt. Da saßen wir nun, noch eine Stunde von unserem Zielort entfernt, und warteten. Was macht man da am besten? Essen! In dem kleinen „Lokal“, in dem wir waren, gab es Suppe und Fleisch mit Spiegelei, was auch gar nicht mal so schlecht geschmeckt hat. Aber Steffi, da hättest du nichts gegessen! :D Von der Sauberkeit, die meistens in Deutschland zu finden ist, war dort nämlich rein gar nichts zu sehen, aber wir hatten keine große Wahl und meine Familie hat es nicht gestört:-P Nach dem Essen konnte unsere Reise weitergehen und eine Stunde später waren wir wirklich in Osorno angekommen.
Unser Hotelzimmer
Osorno? Shopping und Tango!xD Letzteres war übrigens auch der Grunde unserer Reise, denn an diesem Wochenende fand eine große Gala statt, wo auch meine Schwester mit ihrer Gruppe getanzt hat. Wir haben in einem schönen Hotel gewohnt, wo es von Jugendherbergszimmer bis zum kleinen Apartment alles gab. Ich habe mit meinen Eltern und meinem Bruder in einem Zimmer mit Doppelbett, Hochbett und kleinem Badezimmer geschlafen. Feli wollte unbedingt oben schlafen, wo ich auch nichts gegen hatte, denn ich wollte mich nicht jede Mal da hochschwingen, wo doch das ganze Bett gewackelt hat:D Irgendwann hat mein Bruder allerdings gemerkt, dass das untere Bett viel bequemer war und wollte das haben. Ich wollte aber nicht nach oben gehen und so haben wir unsere Siesta zusammen in dem kleinen Bett gehalten. Später haben
Tango San Martín
 wir noch einen kleinen Ausflug in die riesigen Kaufhäuser der Stadt gemacht, aber dann mussten wir uns auch schon für die abendliche Milonga fertigmachen. Dort wurde gegessen und getanzt. Es tanzten jedoch nicht die jeweiligen Paare zusammen, sondern die Männer mussten andere Frauen auffordern. Mir wurde gesagt, ich müsste nicht tanzen, nur diejenigen, die auch als Tangotänzer an dem Wochenende teilgenommen haben, aber
 da habe ich meine Rechnung leider ohne Mati gemacht. Ein anderer übrigens, nicht mein Tanzpartner. Er hat mich zum Tanzen aufgefordert und ich wollte nicht, aber er hat mich einfach auf die Tanzfläche gezogen. Das wär ja noch okay gewesen, wenn auch noch andere getanzt hätten, aber in diesem Moment war niemand anderes da und alle Augen waren auf uns gerichtet. Auf mich in meiner Jeans wie ich über meine eigenen Füße gestolpert bin. Ich hab dem Kerl immer wieder gesagt, dass ich mich gerne wieder setzen möchte, aber er hat immer nur „schhh“ gemacht. Am Ende bin ich dann knallrot auf meinen Platz zurück, aber es war auf jeden Fall eine
Kühe wie Zuhause :D
Erfahrung xD Den Rest des Abend konnte ich genießen, denn ich lernte zwei Chilener kenner und sog die Tangomusik mit der gefühlvollen Stimme des Sängers und den Anblick der wundervollen Tänzer in mich hinein. Nicht nur den der Tangotänzer, sondern auch den der Cuecatänzer; Cueca ist der Nationaltanz der Chilener. Gegen zwei Uhr fuhr ich mit meinen Eltern zurück zum Hotel, auch wenn das Ende noch lange nicht in Sicht war.
Der nächste Tag begann mit einem kleinen Frühstück und wurde mit einer Shoppingtour durch die riesigen Einkaufszentren fortgesetzt. Osorno ist das Einkaufsparadies schlecht hin. Eine supergroße Auswahl und ganz kleine Preise. So liefen wir ganze sieben Stunde durch nur zwei Kauhäuser…und kauften ganz viel ein. Während ich mich in meiner Umkleide „verkroch“, holte meine Mama mir ein Kleid nach dem anderen, und als die Auswahl schließlich getroffen war, musste noch das Zubehör beschaffen werden. Leggins, Jacke, Schuhe, Schal und Schmuck. Am Ende hatte ich eine schönes Outfit für den Abend und noch ein weiteres zusammen=) Meine Mutter dagegen schwärmte so ziemlich von allem,
Milonga auf der Gala
kaufte sich dann aber nur Unterwäsche…eine Mikrowelle und einen Ofen!!!:D Es muss sich wirklich lohnen, denn es wird ja auch noch verzollt. Es lebe Chile! :-P Als ich meiner Schwester die meiner Neuerwerbungen zeigte, war sie total aus dem Häuschen. „Oh, wie schön mit Blumen! Wie wundervoll!“ Ich hab mir schon einmal eine Oberteil gekauft, da war sie nicht so begeistert, denn es war schlicht und hatte keine Blumen. Hier muss alles mit Muster oder Blumen sein;D Nach der anstrengenden Shoppingtour waren wir aber erst mal so erschöpft, dass wir eine ausgeprägte Siesta gehalten haben, denn wir mussten schließlich für die
Meine Eltern
große Gala am Abend ausgeruht sein. Diese war einfach göttlich!=) Alles war feierlich geschmückt und angezogen, es gab ein perfektes Essen, Milonga und Vorführungen wechselten sich. Die Tänzer zu sehen, wie sie zu einer Person verschmolzen oder durch die Lüfte wirbelten, einfach großartig! Großartig und unbeschreiblich! Wenn man das gesehen hat, muss man es einfach lieben=)
Zum krönenden Abschluss gab es am Sonntag ein riesiges Asado mit all den Tangoliebhabern. Es war superschönes Wetter und wir machten vor dem Essen einen kleinen Spaziergang durch die schöne Natur. Über Wiesen und Felder, durch Flüsse und Wälder. Anschließend gab es die wohlverdienst Stärkung ;D Die Gastgeber waren auch supernett und, siehe da, die Frau kam aus Deutschland. Vor diesem Land kann man in Südamerika nicht fliehen, es ist überall :D
Schwesterchen ♥
Dieses Wochenende war das Schönste bisher, glaube ich. Ich war die ganze Zeit mit meiner Familie zusammen und habe so viel Spanisch gesprochen wie noch nie und war ein Teil des Miteinanders=)
Jetzt bin ich wieder in Argentinien zurück und es ist immer noch das gleiche Gefühl, auch wenn wir nicht mehr so sehr aufeinander hocken. Am Montag habe ich mit meiner Schwester das Bett gehütet, weil wir beide krank waren. Nachmittags bin wiedermal wegen meinem Hals zum Arzt, sie hat mich kurz untersucht und dann ins Labor geschickt. Der Test war dieses Mal zum Glück negativ, aber ich wusste immer noch nicht genau, was ich hatte. Gestern war ich in der Mittagspause nochmal da, um etwas wegen meiner Krankenversicherung zu klären, wurde dann aber ins Sprechzimmer gerufen. Die Ärztin hat mich untersucht und meinte dann, dass meine Lymphknoten geschwollen und entzündet sind. Jetzt habe ich was dagegen verschrieben bekommen und es geht auch schon wieder =) Das war ganz praktisch, weil ich gestern noch etwas vorhatte. Ich habe mich Luise getroffen, wir sind ein bisschen durch die Stadt gegangen und haben
Asado xD
uns dann eine gemütliche Filmenacht gemacht, auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder weggedöst bin :D Heute konnten wir dafür ausschlafen, denn es war Volkszählung hier in Argentinien und alle mussten Zuhause bleiben. Ich weiß zwar nicht, warum der Taxifahrer arbeiten durfte, aber so bin ich nach dem leckeren Asado wenigstens nach Hause gekommenxD Jetzt bin ich total erledigt und mache mir noch einen schönen Abend mit meiner Familie=)

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Freier Kopf :D

Ochsen bei der Arbeit
Wie man einen Mann zum Arbeiten bekommt? Ganz einfach! Man nimmt ihm einfach seine „Männlichkeit“, denn dann kann er sich ganz auf eine Sache konzentrieren, und zwar auf die Richtige:D Der Beweis? Den haben wir heute auf dem Weg nach Bariloche gesehen. Hier, in den von Deutschen angepflanzten Wäldern, werden kastrierte Stiere eingesetzt, um die Bäume nach draußen zu schaffen. Mit einem Joch schleppen sie die schweren Stämme und dank ihrem fehlenden männlichen Stolz sind sie ganz leicht zu führenxD Und falls doch nicht, gibt es noch einen langen Stock mit einem kleinen Nagel an der Spitze, um sie wieder in die richtige Bahn zu lenken. Das Einsetzen von Tieren hat einige Vorteile: Sie sind zum Beispiel sehr flexibel einsetzbar, brauchen keinen Sprit und sind viel schonender zu der Umwelt als schwere Maschinen. Das musste man einfach mal gesehen haben=)

Wir drei Austauschschüler (D,D,FR)
Danach führte unser Ausflug weitere drei Stunden durch die weite Ferne Argentiniens, die mir inzwischen schon so vertraut geworden ist. Doch obwohl ich es schon so oft gesehen habe, ist es immer wieder unglaublich. Etwas, das man für immer festhalten und mit anderen teilen will, nur leider lässt es sich viel zu schlecht auf Bildern einfangen; aber ich gebe nicht auf! Unterwegs begegneten uns immer wieder freilaufende Tiere. Kühe, Schafe, Wildpferde, Gänse und selbstverständlich auch einige Stiere. Zwischendurch hielten wir immer mal wieder an, um auszusteigen und die schöne Aussicht zu genießen. Einfach fantastisch!
Turista =)
Endlich in Bariloche angekommen, stellte sich heraus, dass diese Stadt eigentlich nichts Besonderes ist. Doch trotzdem ist sie wunderschön und tausendmal besser als Comodoro Rivadavia. Ein bisschen wie meine Stadt, nur in größer. Also muss die Stadt doch etwas Besonderes sein:D Außerdem gibt es dort das beste Eis, das ich jemals gegessen habe. Man geht in diesen Laden „turista“, den es hier übrigens in jeder Stadt gibt, und denkt, es wäre Weihnachten. Alles glänzt und glitzert bunt. Und es gibt mindestens tausend verschiedene SchokoladensortenxD In der Innenstadt gab es nicht ganz so viel zu sehen, deswegen hat Pablo uns mit dem Auto, wo es warm 
Das bin ich ;-D
und trocken war, rund um die Stadt gefahren. Um die Stadt zu fahren bedeutet gleichzeitig entlang des riesigen Sees. Heute war das Wetter leider etwas schlecht, es hat geregnet und der Wind pfiff. Dieser hat den See in ein „stürmisches Meer“ verwandelt, aber es war einfach großartig. In Bariloche wurde aber auch nochmal der Unterschied zwischen arm und reich ganz deutlich. Am Wasser stehen große Häuser mit schönem Grundstück und je weiter man aus der Stadt herauskommt, desto kleiner und schlechter werden die Hütten. Irgendwann kommt eine Müllkippe, die wohl die große Grenze bildet, denn danach ist nichts mehr von der schönen Stadt zu erkennen. Die Hütten sind zum größten Teil nicht fertiggestellt, mit Löchern in Dach und Fenstern, nicht 
Das Elend der Armut
isoliert. An diesem Ort leben die armen Leute in ihrem eigenen Dreck. Sobald man aber daran vorbei ist, werden die Häuser prachtvoller und die Armen verraten in Vergessenheit=( Wie kann der Unterschied zwischen arm und reich auf so kleinem Raum so groß sein?!
Gegen fünf Uhr verließen wir sowohl arm und reich und steuerten auf der „Sieben-Seen-Route“ unserem kleinen San Martín entgegen. Den ganzen Weg am Wasser entlang, und man bekam entweder zu hören „das ist immer noch derselbe riesige See“ oder „das ist der Nächste“:D Immerhin konnte man 
Der schöne See =)
sich daran orientieren, wie lange die Fahrt noch dauert. Gegen Ende kamen wir noch an einem kleinen Wasserfall vorbei und um acht waren wir endlich wieder Zuhause. Da hieß es dann: Schnell unter die Dusche, Essen und Berichterstattung an alle, die meine wundervollen Abenteuer nicht miterleben können. Ich hab euch lieb 
Die There natürlich besonders :D