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Ein Vulkan |
Diesen großen berühmten Mann kennt doch jeder, oder?! Und an ihm haben wir uns ein Beispiel genommen. Gut, wir waren vielleicht nicht auf Kriegszug, auch wenn es eine große Beute gab; unsere Reise dauerte keine ganzen Monate und unsere Karawane bestand auch nicht aus Elefanten. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist die einzige Gemeinsamkeit die Gebirgsüberquerung. Auch wenn es bei und nicht die Alpen, sondern die Anden warenxD Ja, ihr habt richtig gelesen: Einmal quer über die Anden! Wozu das gut sein sollte? Natürlich um unserem schönen Nachbarland einen kleinen Besuch abzustatten.
Nach dem langen Rotarymeeting Donnerstagabend konnte ich am Freitag immerhin ein bisschen länger schlafen, denn ich musste nicht zum Unterricht gehen. Stattdessen hieß es um neun Uhr „Auf Wiedersehen Argentinien, Willkommen Chile!“ Auch wenn in der nächsten Stunde noch allerhand Dinge in der Stadt erledigt werden mussten, sind wir immerhin um die geplante Uhrzeit von Zuhause aufgebrochen, ganz entgegen die argentinischen Gewohnheiten:D Zu Lebensmitteln und Kleidung musste noch Agus eingesammelt werden,
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Mein Tanz :D |
denn wie wären ja nicht in Südamerika, wenn wir mit nur fünf Leuten in einem Auto gefahren wären. Für meinen Bruder wurde zwischen den Fahrersitzen einfach die Armlehne hochgeklappt und ein paar Kissen in die Lücke gesteckt, sodass er sich mit nach vorne setzen konnte. In dem anderen Auto sind sie mit sieben Leuten gefahren, da musste noch jemand in den Kofferraum:D Die Fahrt ging wie immer durch’s Nichts, einzig und allein die Farbe der Berge änderte sich, je weiter wie fuhren. Am Anfang braun, trocken und staubig und dann war alles weiß. Die Berge und Bäume waren immer noch mit Schnee bedeckt! Dann kam die argentinische Grenze. Man wird über die Anzahl der Personen im Auto befragt (wobei sich niemand wundert, wenn zehn Personen in einem Fünfsitzer sind) und die Pässe werden kontrolliert. Meine Eltern wurden gefragt, ob sie eine Autorisation (um das Land zu verlassen) für mich hätten, aber als mein Vater bejahte, hat das niemanden mehr interessiert und es wurde nicht überprüft:D Es mussten Papiere ausgefüllt werden, wo man aus welchem Grund hinmöchte, und dann kam das Zeitaufwendigste. Das ganze Auto musste ausgeladen werden und wurde anschließend von
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Die Profis |
Spürhunden durchsucht. Danach konnte es aber endlich weitergehen. Das Gleiche wurde jedoch mehr oder weniger noch einmal an der chilenischen Grenze wiederholt, zum Glück mussten wir hier aber nicht das ganze Auto ausladen. Ab diesem Zeitpunkt merkte man aber recht schnell, dass dies nicht mehr Argentinien war: Alles grün, richtige saftige Wiesen! Und die Kühe liefen nicht mehr frei herum, sondern waren eingezäunt! Es gab richtige Wälder, statt der einzelnen Bäumer hier! So besonders war es aber landschaftlich nicht, denn letztendlich sah es Deutschland sehr ähnlich. Aber nur die Landschaft, nicht die Städte. Die erste Stadt konnten wir uns auch gleich einmal genauer ansehen, denn unser Auto hatte eine Panne und musste in die Werkstatt. Da saßen wir nun, noch eine Stunde von unserem Zielort entfernt, und warteten. Was macht man da am besten? Essen! In dem kleinen „Lokal“, in dem wir waren, gab es Suppe und Fleisch mit Spiegelei, was auch gar nicht mal so schlecht geschmeckt hat. Aber Steffi, da hättest du nichts gegessen! :D Von der Sauberkeit, die meistens in Deutschland zu finden ist, war dort nämlich rein gar nichts zu sehen, aber wir hatten keine große Wahl und meine Familie hat es nicht gestört:-P Nach dem Essen konnte unsere Reise weitergehen und eine Stunde später waren wir wirklich in Osorno angekommen.
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Unser Hotelzimmer |
Osorno? Shopping und Tango!xD Letzteres war übrigens auch der Grunde unserer Reise, denn an diesem Wochenende fand eine große Gala statt, wo auch meine Schwester mit ihrer Gruppe getanzt hat. Wir haben in einem schönen Hotel gewohnt, wo es von Jugendherbergszimmer bis zum kleinen Apartment alles gab. Ich habe mit meinen Eltern und meinem Bruder in einem Zimmer mit Doppelbett, Hochbett und kleinem Badezimmer geschlafen. Feli wollte unbedingt oben schlafen, wo ich auch nichts gegen hatte, denn ich wollte mich nicht jede Mal da hochschwingen, wo doch das ganze Bett gewackelt hat:D Irgendwann hat mein Bruder allerdings gemerkt, dass das untere Bett viel bequemer war und wollte das haben. Ich wollte aber nicht nach oben gehen und so haben wir unsere Siesta zusammen in dem kleinen Bett gehalten. Später haben
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Tango San Martín |
wir noch einen kleinen Ausflug in die riesigen Kaufhäuser der Stadt gemacht, aber dann mussten wir uns auch schon für die abendliche Milonga fertigmachen. Dort wurde gegessen und getanzt. Es tanzten jedoch nicht die jeweiligen Paare zusammen, sondern die Männer mussten andere Frauen auffordern. Mir wurde gesagt, ich müsste nicht tanzen, nur diejenigen, die auch als Tangotänzer an dem Wochenende teilgenommen haben, aber
da habe ich meine Rechnung leider ohne Mati gemacht. Ein anderer übrigens, nicht mein Tanzpartner. Er hat mich zum Tanzen aufgefordert und ich wollte nicht, aber er hat mich einfach auf die Tanzfläche gezogen. Das wär ja noch okay gewesen, wenn auch noch andere getanzt hätten, aber in diesem Moment war niemand anderes da und alle Augen waren auf uns gerichtet. Auf mich in meiner Jeans wie ich über meine eigenen Füße gestolpert bin. Ich hab dem Kerl immer wieder gesagt, dass ich mich gerne wieder setzen möchte, aber er hat immer nur „schhh“ gemacht. Am Ende bin ich dann knallrot auf meinen Platz zurück, aber es war auf jeden Fall eine
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Kühe wie Zuhause :D |
Erfahrung xD Den Rest des Abend konnte ich genießen, denn ich lernte zwei Chilener kenner und sog die Tangomusik mit der gefühlvollen Stimme des Sängers und den Anblick der wundervollen Tänzer in mich hinein. Nicht nur den der Tangotänzer, sondern auch den der Cuecatänzer; Cueca ist der Nationaltanz der Chilener. Gegen zwei Uhr fuhr ich mit meinen Eltern zurück zum Hotel, auch wenn das Ende noch lange nicht in Sicht war.
Der nächste Tag begann mit einem kleinen Frühstück und wurde mit einer Shoppingtour durch die riesigen Einkaufszentren fortgesetzt. Osorno ist das Einkaufsparadies schlecht hin. Eine supergroße Auswahl und ganz kleine Preise. So liefen wir ganze sieben Stunde durch nur zwei Kauhäuser…und kauften ganz viel ein. Während ich mich in meiner Umkleide „verkroch“, holte meine Mama mir ein Kleid nach dem anderen, und als die Auswahl schließlich getroffen war, musste noch das Zubehör beschaffen werden. Leggins, Jacke, Schuhe, Schal und Schmuck. Am Ende hatte ich eine schönes Outfit für den Abend und noch ein weiteres zusammen=) Meine Mutter dagegen schwärmte so ziemlich von allem,
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Milonga auf der Gala |
kaufte sich dann aber nur Unterwäsche…eine Mikrowelle und einen Ofen!!!:D Es muss sich wirklich lohnen, denn es wird ja auch noch verzollt. Es lebe Chile! :-P Als ich meiner Schwester die meiner Neuerwerbungen zeigte, war sie total aus dem Häuschen. „Oh, wie schön mit Blumen! Wie wundervoll!“ Ich hab mir schon einmal eine Oberteil gekauft, da war sie nicht so begeistert, denn es war schlicht und hatte keine Blumen. Hier muss alles mit Muster oder Blumen sein;D Nach der anstrengenden Shoppingtour waren wir aber erst mal so erschöpft, dass wir eine ausgeprägte Siesta gehalten haben, denn wir mussten schließlich für die
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Meine Eltern |
große Gala am Abend ausgeruht sein. Diese war einfach göttlich!=) Alles war feierlich geschmückt und angezogen, es gab ein perfektes Essen, Milonga und Vorführungen wechselten sich. Die Tänzer zu sehen, wie sie zu einer Person verschmolzen oder durch die Lüfte wirbelten, einfach großartig! Großartig und unbeschreiblich! Wenn man das gesehen hat, muss man es einfach lieben=)
Zum krönenden Abschluss gab es am Sonntag ein riesiges Asado mit all den Tangoliebhabern. Es war superschönes Wetter und wir machten vor dem Essen einen kleinen Spaziergang durch die schöne Natur. Über Wiesen und Felder, durch Flüsse und Wälder. Anschließend gab es die wohlverdienst Stärkung ;D Die Gastgeber waren auch supernett und, siehe da, die Frau kam aus Deutschland. Vor diesem Land kann man in Südamerika nicht fliehen, es ist überall :D
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Schwesterchen ♥ |
Dieses Wochenende war das Schönste bisher, glaube ich. Ich war die ganze Zeit mit meiner Familie zusammen und habe so viel Spanisch gesprochen wie noch nie und war ein Teil des Miteinanders=)
Jetzt bin ich wieder in Argentinien zurück und es ist immer noch das gleiche Gefühl, auch wenn wir nicht mehr so sehr aufeinander hocken. Am Montag habe ich mit meiner Schwester das Bett gehütet, weil wir beide krank waren. Nachmittags bin wiedermal wegen meinem Hals zum Arzt, sie hat mich kurz untersucht und dann ins Labor geschickt. Der Test war dieses Mal zum Glück negativ, aber ich wusste immer noch nicht genau, was ich hatte. Gestern war ich in der Mittagspause nochmal da, um etwas wegen meiner Krankenversicherung zu klären, wurde dann aber ins Sprechzimmer gerufen. Die Ärztin hat mich untersucht und meinte dann, dass meine Lymphknoten geschwollen und entzündet sind. Jetzt habe ich was dagegen verschrieben bekommen und es geht auch schon wieder =) Das war ganz praktisch, weil ich gestern noch etwas vorhatte. Ich habe mich Luise getroffen, wir sind ein bisschen durch die Stadt gegangen und haben
uns dann eine gemütliche Filmenacht gemacht, auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder weggedöst bin :D Heute konnten wir dafür ausschlafen, denn es war Volkszählung hier in Argentinien und alle mussten Zuhause bleiben. Ich weiß zwar nicht, warum der Taxifahrer arbeiten durfte, aber so bin ich nach dem leckeren Asado wenigstens nach Hause gekommenxD Jetzt bin ich total erledigt und mache mir noch einen schönen Abend mit meiner Familie=)
mi amor,
AntwortenLöschenich freue mich immer was von dir zu lesen und ich will auch nach chile shoppen xD
aber wie gesagt, zehn minuten reichen uns ;) xD
ich muss gestehen ich hab bei hannibal zuerst an was anderes gedacht, mich ein bisschen gewundert und dann gelesen xD
ich freue mich auf unser wiedersehen
te amo tanto querida :-*
iwas musste ich mir doch einfallen lassen xD woran hast du denn bei hannibal gedacht? :D
AntwortenLöschenwie viele tage noch?? :-*